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begeren vonn Paulußen Widtmans falsch gemachter silber-
arbeit zwei stücklein alß ein muster verfolgen laßen, die selben
inn ir laden zu legen und uff begebende fäll wider dergleichen
betrüegliche künstler zu geprauchen.
1325. (1594, I, 51 b] 27. April 1594:
Auf der universitet zu Wittenberg intercessionschreiben
für herren D. Geörgen Volradten, des churf. sächsischen hoffge-
richts daselbsten advocaten, seiner ihme ‘gestolenen sachen und
kleinoter halben ist befolhen, die überschickhte verzeichnus den
geschwornen goldtschmiden, beden amptleuten in der
schau und wetzel [= Wechsel] furzuhalten und denselbigen allen
zu befehlen, das sie, im fall ihnen was von solchen stückhen zu-
kommen solt, ein solchs alsbalden. anzaigen sollen; und dergleichen
befelch den keufflin ufm seumarckht auch zu thun, und ermelter
universitet zur antwortt dasselbig wider zu schreiben und uff sie
zu setzen, ob sie auch an den herren bisch, zu Bamberg und
den herren marggrafen deßwegen schreiben woll, damit ihre f. g.
bey den juden ebenmessige anordtnung thun köndten.
1326. [1594, I, 56 b] 29. April 1594:
Oßwalden Anderson goldtschmidtgesellen von
Onolzbach, ... soll man ... auff das maisterrecht ... zu
bürger an- und auffnemmen.
1327. (1594, II, 51 a] 25. Mai 1594:
Den goldtschmiden zu Augspurg soll man auf ihr
schreiben an die hieige goldtschmidt, betreffendt, das Caspar
Lenckher%, goldtschmidtgesell und hieigen bürgers sohn,
Barbara, Hansen Warnbergers”®), bürgers zu Augspurg,
tochter, geschwengert, (soll man) nach dem form schreiben.
1325, [1594, II, 53 b] 27. Mai 1594:
Des raths der statt Ravenspurg schreiben umb bericht,
1) Im Goldschmiede -Verzeichnis Nr. 648 (zwischen 1586 und 1620) als
Silberarbeiter und mit dem Zusatz: »hat sich nicht wohl verhalten,« der sich auf
seinen späteren Prozeß wegen Beraubung der Gräber auf den Gottesäckern hin-
sichtlich ihrer Bronzeepitaphien bezieht, Die Ratsverlässe berichten ausführlich
darüber.
2) Als Goldschmied, Hofhandelsmann oder auch Silberhandelsmann und
Bürger zu Augsburg erscheint ein Hans Warnberger im Jahrbuch der Kunst-
sammlungen des A. K. H. VII, Nr, 5551 und 5553 (1595), X, 5619 (1604)
5638 u. 5646 u. 5648 (1605). In einem späteren Ratsverlaß (s. 23. August 1594)
wird W., wohl fälschlich, als Plattner bezeichnet.