Volltext: Von 1520-1534 ([2. Band])

Wilhelm versprach allerdings dem Rate!), sich so zu halten, dass 
der Stadt nichts Schimpfliches widerfahren solle. Eck aber, da- 
mals in Augsburg, beharrte dabei?, er könne nichts an der 
Sache ändern, trotzdem er auch jetzt gegen Pirkheimer nichts 
und gegen Spengler nur den Verdacht der Urheberschaft der 
Schutzrede vorbringen konnte. Der Rat hatte, bevor der Herzog 
ihm den Misserfolg mitteilte %), bereits verordnet, den Ratsherrn 
J. Muffel an den Herzog zu senden. Spengler gab ihm mit 
Wissen des Rates eine Instruktion zur Verhandlung mit Eck 4). 
In der That gewann der Gesandte den Herzog für eine 
weitere Vermittelung. Der Gesandte ermutigte Spengler schon 
„keck“ zu sein, die Sache stehe nicht unrecht 5). Auf Spengler’s 
Veranlassung hatte Tucher den Churfürsten von Sachsen ge- 
beten, das Ansuchen bei dem Herzog von Baiern zu unter- 
stützen. Aber Eck behauptete, auf seiner Instruktion beharren 
zu müssen. Ohne Erfolg kehrte J. Muffel zurück; Spengler 
hatte den Misserfolg verhergesehen 9). 
Mit den beiden Nürnbergern war auch Adelmann von Adel- 
mannsfelden, Domherr von Augsburg und Kichstädt, gebannt. 
Dieser hatte von Eck auf seine Bitte Absolution erhalten, zu- 
gleich aber Appellation erhoben. Es war diese Vereinigung 
möglich, indem die Absolution in der Form ad cautelam ge- 
geben wurde, unter der Voraussetzung, dass die Ketzerei wirk- 
lich stattgefunden habe. Dieser Mann riet Spengler zu demselben 
Verfahren bereits Anfang November?). Spengler, der schon 
damals von den Vermittelungsversuchen sich wenig versprach, 
hatte diesen Gedanken aufgegriffen und Pirkheimer empfohlen. 
Der gleiche Rat wurde vom Bischof ertheilt, als er das ab- 
lehnende Schreiben Eck’s vom 12. November übersandte 9), 
Doch nur die Appellation gefiel Spengler, dem ein Schuldbe- 
kenntnis vor Eck unerträglich schien. Der Rat, der sofort ein 
Gutachten seiner Rechtsgelehrten darüber einforderte, hoffte frei- 
lich noch auf die Vermittlung Baierns. Spengler aber glaubte 
der Unterstützung des Rates sicher zu sein, wenn er allein auf 
dem Rechtsweg der Appellation beharren würde. 
Rücksicht gegen Eck schien also überflüssig zu sein; 
Spengler verfasste eine scharfe Schrift und übersandte sie 
1) Schreiben vom 5. November, Riederer, Beitrag S. 103. *) Schreiben 
Kek’s an den Herzog vom 15. November, Riederer, Beitrag S. 104. 
* Schreiben vom 23. November, Riederer, Beitrag S. 106. *) Spengler 
an Pirkheimer, 17. u. 23. November, bei Riederer, Nachrichten II, 
S. 64 u. 183. °) Schreiben an Spengler, 2. December, Riederer, Beitrag 
S. 107. % Sp. an P., 5. December, Riederer, Nachrichten II, S. 117. 
') Sp. an P., 7. November, Riederer, Nachrichten II. S. 63. ®) Spengler 
an Pirkheimer. 17. November. Riederer. Nachrichten IL S. 64.
	        
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