Volltext: Von 1520-1534 ([2. Band])

IM 
Schreiben des Rates an Strassburg, Ulm und Augsburg ab %), 
worin er die Not Wiens schilderte und flehentlich um Unter- 
stützung bat. Besonders Büchsen und Büchsenmeister riet er 
zu schicken. Die besten Nürnberger Büchsenmeister halfen 
Wien zu verteidigen, anderes Nürnberger Kriegsvolk wurde nach 
Krems geschickt. Dennoch erhielt die Regierung von Tirol noch 
zwei Büchsenmeister zugesandt, „weil man sich als Christen 
dazu schuldig fühlte“ ®). 2000 Mann hatte der Rat bereits auf 
des Reiches Kosten entsandt, als Gesandte Ferdinands ein Hülfs- 
gesuch beim Rate anbrachten %. Am 16. October antwortete er 
ihnen, er wolle so viel Volk und Geschütz, als nur möglich sel, 
nach Österreich senden %). Ein neues Fähnlein ging ab. Da- 
neben bemühte der Rat sich, eiligst sein Kontingent zum schwä- 
bischen Bunde zu stellen. Zur Besprechung der Notlage lud 
er Ulm, Strassburg und Augsburg ein, die Gesandten vor dem 
Schwabacher Tage in Nürnberg am 13. Oct. zusammenkommen 
zu lassen. 
Am 15. fand eine Beratung zu Nürnberg statt 5); es waren 
von dieser Stadt auch Augsburg und Nördlingen dazu geladen. 
Nürnberg machte Vorschläge über die Türkenhülfe; aber die 
Gesandten hatten zu einer Bewilligung keine Vollmacht. "Trotz- 
dem wurden von Nürnberg Artikel über diese Sache aufgesetzt, 
welche man an den schwäbischen Bundestag zu senden empfahl. 
Nördlingen unterstützte das Begehren Nürnbergs. Aber Augs- 
burg, Ulm und Strassburg wollten sich damit begnügen, die 
Sache in Nürnberg zu beraten. Nun liess der Rat von Nürn- 
berg den Vorschlag machen, dass jeder seinen eigenen Bundes- 
räten eine eilende Hülfe empfehlen möge. In der That beschloss 
der Bund eine Hülfe; Ende October rüstete Nürnberg sein 
Kontingent zu schleuniger Absendung. In Nürnberg verab- 
redeten die Gesandten der fünf Städte einen Städtetag auf den 
21. November zu Esslingen, um über die Türkenfrage weiter zu 
verhandeln %). Auf demselben wurde die Bestellung von Kund- 
schaftern angeordnet, welche einen etwaigen neuen Türkenzug 
zeitig anmelden sollten 7). Auch in diesem Jahre streckte der 
Rat von Nürnberg den Beitrag für das Regiment und für die 
Türkenhülfe dem Churfürsten beim Fiscal vor 8). 
Der Forderung der Fürsten. die zu Schleiz versammelt 
‘) An Strassburg, Ulm, Augsburg, 5. October, Bb. 112, Pol. Corr. 
’) An die Statthalter von Tirol, 12. October, Bb. 112. 3) An Frank- 
furt, 19. October, Bb. 112. 4) An die Gesandten Ferdinands, 16. Oct,, 
Bb. 112. 5) Pfarrer an Strassburg, 16. Oct., Pol. Corr. 8) 20. Oct. 
an Rotenburg, 21. Oct. an Frankfurt, Bb. 112, 20. Oct. an Rotenburg. 
’) An Augsburg, 8. Januar 1530, Bb. 112. 8) An Sachseu, 29. Dechr.; 
an den Fiscal. 30. Dee., Bb. 112.
	        
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