Contents: Markgrafen-Büchlein

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seinem Bayrouther Vetter Christian Ernst gegen die Franzosen 
Nach dem zu Rysswick geschlossenen Frieden machte er in Be: 
gleitung seines Bruders Wilhelm Friedrich eine Reise durch die 
Nicderlande, Frankreich und Italien. Im Jahre 1700 kehrte er 
in sein Land zurück und gedachte sich nun den Regierungsge- 
schäften zu widmen. Da brach aber zwischen Oesterreich und Frank- 
reich über den durch Tod erledigten spanischon Königsthron der 
sogenannte spanische Erbfolgekrieg (1701—1714) aus. Gleich den 
meisten deutschen Fürsten und vor Allem nach dem Vorbilde 
seiner Vorfahren trat er in kaiserliche Dienste, während der 
bayerische Kurfürst Max Emanuel, der zugleich Statthalter der 
Niederlande war, von Ludwig XIV durch das Versprechen, ihn 
den erblichen Besitz der Niederlande zu verschaffen, für Frank- 
reichs Interesse gewonnen wurde. 
Im Jahre 1701 wurde Georg Friedrich vom Kaiser Leopold I 
zum General-Feldmarschall ernannt und begab sich zu dor Armee 
unter dem Oberkommando des Prinzen Eugen von Savojen nach 
[talien und trat das Oberkommando über die Kavallerie an. Er 
wurde von diesem Feldherrn zur Ausführung verschiedener ge- 
fährlicher Operationen beordert. die er stets rühmlich ausführte 
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Er eroberte am 5. Januar 1702 die Festung Borsello am Po 
im Herzogtum Modena). In der Mitte des Jahres 1702 wurde er 
von der Armee in Italien zu der Armee am Rhein berufen. Hier 
beteiligte er sich mit dem römischen König und nachherigen 
Kaiser Joseph I (1705—11) im Juli des Jahres 1702 an der Be- 
lagerung von Landau. 
Da _ 1703 durch das Bündnis des Kurfürsten von Bayern 
mit den Franzosen sein Ansbacher Land den Kriegsschauplatz 
in seine Nähe bekam, so kehrte der Markgraf Goorg Friedrich I 
dorthin zurück und trat als Befehlshaber des linken Flügels der 
Truppen des kaiserlichen Feldmarschalls Styrum dem Feinde in 
der Oberpfalz entgegen, warf ihn am 4. März 1703 bei Dietfurt 
an der Altmühl zurück, wofür er zum General dor Reichskaval- 
lerie_ ernannt wurde. Aber nicht lango bekleidete er diese 
Würde; denn schon am 27. März, als er einen Angriff auf die 
an Zahl überlegenen bayerischen Truppen machte, wurde er 
beim Rückzuge durch cine Musketonkugel bei Emhofen (oder 
Schmidtmühlen an der Vils) durch den Leib geschossen. Er 
wurde ‚durch seine Bedienten in ein nahes Haus gebracht. Von 
da weitergeführt, liess er sich wegen zunehmender Schwäche 
in dem zum Bistum Regensburg gehörigen Dorfe Kuttensce 
absetzen und starb am %9. März 1703 in den Armen seines 
jüngeren Stiefbruders Wilhelm Friedrich, den er, als den 
einzigen Mann der Ansbacher Hohenzollern, noch bat, der 
Kriegsdienst zu verlassen und sich dem Lande zu erhalten. 
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