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osterreichischen Glaubensfluͤchtlinge im Ausland,
vor allem in den deutschen freien Reichsstaͤdten
genau zu verfolgen. Es waͤre ein dankenswertes,
im uͤbrigen schon mehrfach angeregtes Unter⸗
nehmen. Manches wichtige Resultat fuͤr die 5
Familienforschung, manche bemerkenswerte Linzel⸗
heit wuͤrde sich ergeben. Leider ist das fuͤr
Nuͤrnberg in Betracht kommende Material gleich
NAull. Die Fremden standen unter der Aufsicht
des Kriegsamts, dessen Akten am Anfang des 10
Jahrhunderts eingestampft worden sind. Infolge—
dessen ließ sich trotz angestrengter Bemuͤhung
nicht mehr erfahren, als Lochner bereits in seinen
verdienstvollen Ausfuͤhrungen „Vsterreichische
Exulanten in Nuͤrnberg“ berichtet hat, die seit⸗ 15
dem mehrfach benuͤtzt worden sind. Aus diesen
Angaben sei in Ruͤrze folgendes wiederholt. Die
zahl der in Nuͤrnberg versammelten Adeligen
war so groß, daß schon im Jahre 16030 die ge—
meine Emporkirche zu St. Lorenz erweitert werden 20
mußte. Als haupt der Exulanten ward seit
etwa 1034 der Sreiherr Gallus von Raͤgknitz an⸗
gesehen. Innige Sreundschaft verband zahlreiche
Mitglieder des oͤsterreichischen Adels vornehmlich
mit den wissenschaftlich hochstehenden Geistlichen 25
der Stadt — es sei hier nur an den bekannten
Theologen Johann Saubert erinnert, der als
erster Prediger bei St. Sebald gewirkt hat —