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Kur Beachtung. 
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irnbergs Hauptreiz liegt in dem vielen Altertümlichen, das 
siech noch aus dem Mittelalter und den darauffolgenden 
Jahrhunderten der Blüte der deutschen Renaissance bis 
auf unsere Tage erhalten hat. Die alte Stadtbefestigung — 
mit Mauer, Türmen und Graben —, die im Umfang von einer starken 
Sstunde Gehens die innere oder alte Stadt umgiebt, ist auf grossen 
Strechken noch unversehrt und namentlieh im Norden der Stadt, wo 
der alten Burg gewaltige Basteien vorgelagert sind, von höchst 
malerischer Wirkung. Von einer noch älteren Ummauerung haben 
sich mitten in der inneren Stadt noch ansehnliche Reste erhalten. 
Die Strassen der Altstadt zeigen nicht die geraden Fluchten moderner 
Stãdte, gewäâhren vielmehr dadurch, dass sich die Häuser meist coulissen- 
artig vorschieben, die reizendssten Ausblicke. Die Häuser selbst haben 
meist eine einfache Fagade und steile Dächer, sind aber mit Chörlein und 
Erkern,*) häufig auch mit originellen Treppengiebeln anmutig geschmückt. 
Sehr intime Reize entfalten sie in ihren Höfen, wozu man freilich 
erst Einlass begehren muss. Gleich den Strassen sehr malerische 
Bilder bieten die Ausblicke auf die Pegnitz? von den meist historisch 
und architektonisch interessanten Brücken. Einer der schönsten Plätze 
Deutschlands ist der Marktplatz. Dazu kommen die herrlichen Kirchen, 
die Burg, das Rathaus und viele andere bemerkenswerte öffentliche 
und private Gebäude. Auch eéine stattliche Zahl moderner Bauten 
(meist nach Altnürnberger Motiven aufgeführt) verdienen die vollste 
Beéeachtung. — Natürlich wird, wer sich auf die Besichtigung des 
Ausseren beschränkt, nur einen halben Eindruck von Nürnberg mit— 
nehmen. Wir raten jedem, dem es seine Zeit nur irgend erlaubt, vor 
allem ja nicht den Besuch des Germanischen Museums 2zu versäumen. 
Die ganze mächtige deutsche Geschichte tritt uns hier in dem wunder— 
vollen Zusammenwirken der Ortlichkeit und der darin niedergelegten 
* Choôrlein nennt der Nürnberger gewöhnlich das, was der Fremde 
unter Erker versteht, die die Front des Hauses unterbrechenden, meist im ersten 
Stock angebrachten, selten mehr als eine Fensterbreite einnehmenden bekannten 
Ausbautén. Erker heisst er gewobnlich die auf dem Dach befindlichen Ausbauten.
	        
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