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gegengetreten sein. Somit ist auch dieser Fall eine 
neue Mahnung zur Vorsicht, wenn es gilt, uns ein Bild 
von den mittelalterlichen Handwerksverhältnissen zu 
machen, die nicht ganz unzweifelhaft deutlich sich aus 
den Quellen ergeben. Man darf also nur, schrittweise 
vorgehend, alle Einzelheiten prüfen, um im besten 
Falle aus der Mehrzahl der so gewonnenen Resultate 
für eine Stadt vorsichtige Schlüsse auf eine Grund- 
tendenz zu ziehen, welche der Berufsspaltung freundlich 
oder abgeueigt gewesen ist. Mag man nun die Frage 
nach den bisherigen Vertretern der Taschenmesser- 
industrie beantworten wie man will, für die Messerer 
bildete unser Verlass auf jeden Fall eine Kompetenz- 
erweiterung und damit einen Vorstoss gegen die Speziali- 
sation, und zwar auf Wunsch des betreffenden Handwerks, 
Die Tendenz gegen diese musste ja überhaupt 
um so stärker werden, je mehr die Handwerker 
darauf bedacht wurden, ihre Waren in grösseren 
Mengen auf den Markt zu bringen. War es doch für 
einen Meister vorteilhafter den ganzen Fabrikations- 
prozess in seiner Hand zu vereinigen und in seiner 
eigenen Werkstatt vor sich gehen zu lassen, ohne die 
Hilfe eines andern Gewerbes in Anspruch nehmen 
zu müssen — denn nur der eigene Betrieb bietet z. B 
abgesehen von anderem die volle Sicherheit für Ein- 
haltung der Lieferungsfrist — und auch finanzielle 
Überlegungen müssen frühzeitig zu einer Zusammen- 
legung von — auch heterogenen — Arbeiten führen. 
Da ja jeder andere zu Hilfe gezogene Betrieb einen 
Ausfall am eigenen Gewinn bedeuten musste. Das 
musste um so störender sein, je geringer der Verdienst 
an dem in Frage stehenden Objekt war. Aus solchen 
Gedanken heraus ist wohl die — auf Ansuchen der 
Meister erteilte? -—. Erlaubnis zu verstehen, das
	        
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