Volltext: Die neue St. Peterskirche in Nürnberg

Pruska in München, von Steinmetzmeister Joh. Göschel ausgeführt 
wurden. Am Turm befindet sich die mit einem von F. Kainzinger 
in Kupfer getriebenen Baldachin überdeckte Uhr, deren Werk, elek- 
trische Zuleitung und Beleuchtung im öffentlichen Interesse vom Stadt- 
magistrat zur Verfügung gestellt wurde. Die Anfertigung geschah 
durch Lorenz Förster. Die unter dem Baldachin sichtbare mecha- 
nische Petrusfigur von Bildhauer Hasenstab tritt von 12 bis 1 Uhr 
Mittags heraus, während der darüber befindliche Hahn mit den Flügeln 
schlägt. Unter der Uhr befindet sich das Psalmwort: »Tausend Jahre 
sind vor Dir wie der Tag, der gestern vergangen ist«. 
Ausserdem ist rechts vom Hauptportal die Mahnung angebracht: 
‚Komme, dass Du hörest!« und an der nördlichen Sakristei die 
Lutherworte: »Ein’ feste Burg ist unser Gott, ein’ gute Wehr’ und 
Waffen«, An einem Chorstrebepfeiler über dieser Sakristei ist das 
Bild des Architekten, Prof. Schmitz, eingemeisselt. 
Einer dankenswerten Opferfreudigkeit kunstsinniger 
Stifter einerseits und dem verständnisvollen Zusammen: 
wirken aller Beteiligten andererseits hat die Peterskirche 
in ihrem Innern eine überraschende Anzahl z. T. hervor- 
ragender Kunstwerke zu verdanken, welche derselben zur 
grossen Zierde gereichen und in dieser Fülle kaum in einem 
ähnlichen Kirchenneubau zu finden sein dürften. 
Der dreiflügelige Hochaltar, entworfen von Prof. Schmitz, wurde 
von Bildhauer J. Rotermundt hergestellt und ist eine Stiftung des Herrn 
Kommerzienrats Jean Reif. In den Baldachinen über der Retabel 
befindet sich zwischen 2 Engeln die Statue Gott Vaters, darüber deı 
heilige Geist. Die schönen wertvollen Original-Gemälde sind von 
Professor Ludwig von Kramer in München. Das Triptychon, welches 
aus dem Fond zur Unterstützung der Kunst durch den Staat in höchst 
dankenswerter Weise der St. Peterskirche zugewendet wurde, stellt 
die Kreuzigung Christi dar. Auf dem linken Flügel sind die klagenden 
Frauen, auf dem rechten verschiedenartig urteilende und abwägende 
Zuschauer dargestellt. Das Ganze wirkt durch seine im besten Sinne 
realistische und individuelle Auffassung ungemein lebenswahr. In 
der Predella befindet sich ein Bild des heiligen Abendmahls, eben. 
falls in schöner und eigenartiger Darstellung. — Der Altartisch und 
die Stufen kamen in poliertem Jurakalkstein durch Johann Funk zur 
Ausführung. 
Die reichornamentierte Kanzel wurde nach dem Entwurf des 
Professors Schmitz durch Baumeister Joh. Göschel in Muschelkalkstein 
ausgeführt und von Herrn Kaufmann und Handelsrichter Georg Dietz 
in Erinnerung an seine verstorbene Gemahlin Wilhelmine geb. von
	        
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