Volltext: Die neue St. Peterskirche in Nürnberg

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Inzwischen hatte St. Peter im Oktober des Jahres 1850 in 
Andreas Stephan Feldkirchner seinen 4. Pfarrer erhalten. Ueber 
28 Jahre lang hat dieser Mann mit grosser Treue ‚und Tüchtigkeit 
sein Amt geführt und sich durch seine Freundlichkeit und Milde die 
“iebe und das Vertrauen seiner Gemeinde erworben. In der letzten 
Zeit freilich ist seine Wirksamkeit durch seine langandauernde Er- 
krankung sehr beschränkt gewesen. Bei seinem Aufzug war auch 
das Institut des Kirchenvorstandes in’s Leben getreten, welches er 
nit grosser Einsicht zu benützen verstand. 
Nun begann wieder ein rascheres Wachstum der Gemeinde. 
Die Ortschaften Glaishammer und Tullnau, welche bisher nach Mögel- 
dorf gepfarrt waren, wurden im Jahre 1857 der Pfarrei St. Peter zu- 
geteilt, was einen Zuwachs von ca. 300 Seelen bedeutete. Der Kirch- 
hof war schon zu klein geworden, so dass man 1860 bei einer Seelen- 
zahl von 3645 Protestanten die erste Erweiterung vornehmen musste. 
Vier Jahre später konnte der Pfarrer endlich auch ein eigenes 
>farrhaus beziehen, das von einem Privatmann für diesen Zweck an 
Jer Regensburgerstrasse erbaut, nun von der Kirchenverwaltung zum 
Selbstkostenpreis übernommen wurde. 
In den siebziger Jahren waren schon 6—7 Tausend Protestanten 
in der Pfarrei St. Peter ansässig, so dass 1878 der Kirchhof zum 
zweiten Male erweitert werden musste. Die Kosten wurden aus einer 
Jurch 2 Jahre erhobenen Kirchensteuer von 12%, der Staatssteuer 
vedeckt. Am 19. Dezember jenes Jahres starb Pfarrer Feldkirchner 
ınd der noch jetzt der Gemeinde vorstehende Pfarrer Franz Kreppel 
übernahm am 1. Juli 1879 seine Stelle*). 
Die nun mit ungeahnter Schnelligkeit wachsende Gemeinde 
'1880 schon über 10,000 Seelen) brachte ausserordentlich viel Arbeit. 
Zine ausgiebige Vergrösserung des Kirchhofes und der Kirche liess 
sich nimmer hinausschieben. Nach 4 jährigen langwierigen Verhand- 
ungen und hartnäckigen Kämpfen, insbesondere mit der politischen 
Gemeinde Glaishammer, war das erstere Ziel, die Errichtung eines 
neuen grossen Friedhofs jenseits der beim Leichenhaus vorbei- 
führenden Strasse erreicht. Viel länger aber sollte es dauern, bis 
nan auch zum anderen Ziel, zur neuen Kirche, gelangte. Darüber 
wird weiter unten noch des Näheren zu handeln sein. 
Die geistliche Versorgung der wachsenden Gemeinde wurde 
‚mmer schwieriger, ja für einen Geistlichen zur Unmöglichkeit. Der 
Religionsunterricht in den vielen Schulen allein forderte mehr Kräfte. 
Auf Antrag des Pfarramts wurde deshalb‘ im Jahre 1886 in dem 
Sa Auf Wunsch der kirchlichen Korporationen in St. Peter ist dessen Bildnis 
in diese Schrift aufgenommen.
	        
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