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verdienste, nach der Dauer der Krankheit, der Arbeitslosigkeit ec. ꝛc. innerhalb 
eines Jahres, das sind an sich außerordentlich schwer feststellbare Erscheinungen. 
Es wird aber auch nach weit komplizirteren Verhältnissen in den Fragebogen der 
Gewerkschaften geforscht. Aber auch selbst, wenn die Unterlagen für Erhebungen 
dieser Art vorhanden wären, was ja in der Regel gar nicht der Fall ist, so liegt 
eine große Schwierigkeit vor, aus diesen Unterlagen das zu berechnen, was als 
Antwort in die Fragebogen einzutragen wäre. Aber selbst, wenn alle diese 
Schwierigkeiten überwunden wären, so erscheint eine weitere, daß viele Arbeiter 
sich sagen, man will in seine intimsten Verhältnisse, so in die seines Einkommens, 
seiner Leistungsfähigkeit, seiner wirthschaftlichen Lage Einblick gewinnen und 
gute Bekannte oder auch nicht beliebte Berufsgenossen sollen das Material in die 
Hand bekommen, es soll sie über all diese Dinge aufklären, die doch nur ihn 
und Niemand anderen angehen. Diese Erwägung, die ja bei dem bestgeschulten 
Arbeiter zurücktritt vor der Einsicht des großen Werthes einer Klarstellung der 
Lage der arbeitenden Klasse, hindert viele, sich an diesen Erhebungen zu betheiligen 
und läßt weiter die Vermuthung aufkommen, daß die Verhältnisse oft besser dar— 
gestellt werden als sie thatsächlich sind, führt dazu, daß, um einen Arbeiterausdruck 
zu gebrauchen, so manche sich „in die Tasche lügen“. Es widerstrebt vielen zu 
sagen, daß sie sehr wenig verdienen, weil sie fürchten, daß man dann ihre 
Leistungsfähigkeit im Berufe zu gering einschätzen würde, obgleich jeder Einsichtige 
weiß, daß die soziale Lage der Arbeiter durch viele andere Umstände mehr beein— 
flußt wird als durch die Leistungsfähigkeit des Einzelnen. Aber unbestreitbar 
bleibt es, daß gerade die schlechter und schlechtest gestellten Arbeiter am wenigsten 
bereit sind, Angaben über ihre Verhältnifse zu machen und daß gerade bei ihnen 
die Versuchung am größten ist, die Angaben zu „korrigiren“, schön zu färben. 
Selbst wenn alle diese Schwierigkeiten und Fehlerquellen der gewerkschaftlichen 
Statistik nicht vorliegen würden, so wird die Feststellung der Gewerkschaften über 
die Lage der Arbeiter ihres Berufes dadurch erheblich erschwert, daß die Gewerk— 
schaften mit Aussicht auf Erfolg sich blos an ihre Mitglieder wenden können, 
diese bilden aber, von sehr wenigen Berufen abgesehen, nur die Minderheit der 
Kollegenschaft und zwar in ihrem überwiegenden Theile die besser gestellten Berufs⸗ 
genossen. Würden somit auch alle gewerkschaftlich organisirten Arbeiter bereit— 
willigst, genauestens und rückhaltlos über ihre Lage Auskunft ertheilen wollen, 
so werden ihre Antworten doch kein Bild der thatsächlichen Verhältnisse geben, 
weil die Angaben über die Lage der schlechter und schlechtest gestellten Berufsgenossen 
fehlen werden. Thatsächlich mangelt aber den Gewerkschaften jedes wirksame Mittel, 
bvon allen ihren Angehörigen die gewünschten Auskünfte zu erhalten, ist es 
do meist weit weniger als die Hälfte der Gewerktschaftsmitglieder, die den An⸗ 
ungen die Fragebogen in brauchbarer Weise auszufüllen und rechtzeitig 
abzuliefern entspricht, wofuͤr ja die wichtigsten Gründe oben schon dargelegt wurden. 
Es fehlt dann auch noch den hierzu verwendbaren Beamten der Gewerkschafts⸗ 
organisationen die Zeit, rasch die eingelaufenen Materialien, bevor sie veraltet sind 
zu verarbeiten; einer richtigen Verwerthung des Materials stehen auch haufig 
finanzielle Bedenken im Wege; sehr oft ergibt sich auch im Laufe der Verarbeitun 
daß der Werth des Materials recht gering ist, daß die so häufi — — 
Rückfragen unmöglich sind, weil di⸗ Befragten verzogen und dinß besten —* 
nicht mehr erreichbar find, Die relatiwe leinhent Materials führt oft dazu 
daß ausnahmsweise Einzelerscheinungen das Gesammtresultat stark —— 
So ergibt sich ans diesen kritischen Betrachtungen der Schluß, daß die 
Erwartungen auf die Ergebnisse statistischer Bemühungen der Gewerksgasnn in 
attinscht erteng eh icuutcher wen hungen der Gewerkschaften sehr häufig 
s ieser Erhebungen zumeist weit günftigen 
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