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Form des Rheinbundes nichts und er war zufrieden, wenn
Cetto mit starker Ausnützung seiner Vollmacht zu dem
Napoleonischen Plan seine Unterschrift gab, ohne die volle
Zustimmung seiner Regierung eingeholt zu haben. Denn
nicht ohne einen Akt starker Brutalität kam die Akte in
Paris zustande. Napoleon hatte die Grenze für den Ver—
kehr der Kuriere direkt gesperrt, und auch der bayrische
Abgesandte Freiherr von Gravenreuth saß in Straßburg
schimpfend und scheltend, aber festgebannt und konnte weder
vorwärts noch rückwärts, bis Cetto zu seinem starken Arger
die Initiative ergriff und dadurch die Vertreter der übrigen
Rheinbundanwärter naturnotwendig mit sich fortriß.
Montgelas war weitsichtig genug, seinen Diplomaten
nicht fallen zu lassen und dessen Schritten die Sanktion zu
erteilen, beziehungsweise zu erwirken. Auch hier hatte er
mit der Unentschlossenheit seines Königs genug zu kämpfen,
und es kann kein Zweifel walten, daß die Stimmung des
bayrischen Hofes gerade bei Abschluß des Vertrages über
den Höhepunkt der Franzosenschwärmerei längst hinaus war.
Man heuchelte auch gar nicht eine übertriebene Ergebenheit
gegenüber dem Protektor, und Napoleon selbst sah, daß
hier von sklavischer Untertanenschaft nicht die Rede war,
daß der Bund selbst nur so lange hielt als seine Macht.
Man kann auch nicht sagen, daß Napoleon über den Ab—
schluß dieses Werkes besonders sich gefreut hätte. Er hatte
das Mindeste von dem erreicht, was er wollte, und er gab
sich über den Erfolg keinen übermäßigen Illusionen hin.
Für ihn war der Rheinbund ein Akt der Nothilfe, und er
hat bei keinem seiner Werke und Taten mehr seine ganze