fullscreen: Sociale Kämpfe vor dreihundert Jahren

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Handwerk? eine Brüderfhaft gehabt ıumd fich unterfianden 
hatten, Gefebe zu machen und untereinander zu ftrafen 
u. f. w., fo wurden Hans Swarß und einige andere Meifter 
zuerft und hernach etlidhe Gefellen, die Tolde Brüderfhaft 
errichtet hatten, vor den Nat geladen und deshalb zur Rede 
gefebt. Nachdem Hans Smwarg und Niclaß Beyer fich ge- 
rechtfertigt hatten, daß fie an diefen Zufammenfünften un- 
fhuldig wären, hat Herr Ulrih Haller, der Bürgermeifter, 
den vorgemeldeten Sefellen vor verjammelten Kate gejagt, 
daß der Rat eine foldhe Vereinigung nicht dulden wolle, und 
daß fie auch Fein Opfer Haben follten. Denn wenn jemand 
von ihnen fterbe, fo foNten fie ohne Einfprud) des RatZ hei 
dem Begräbniz ein Opfer haben, doch fo, daß man niemand 
dazı auffordern, noch entbieten jolle. Aug follten fie Fein 
Geld unter fich für die Betten, die fie im Spital®*® Hätten, 
jammeln; man habe dem Spitalmeifter, Herrn Mattheß Ebner 
gejagt, daß er die Betten befjer im Stand halten und auch 
nicht dulden folle, daß die Handwerker foldhe Opfer auf die 
QYuatember hielten ®. 
Diefer zweite Verlaß ift gegen eine Sefellenbrüderfchaft 
gerichtet; auch er bekundet die Wbfiht des Rates, jede 
felbftändige Negung der Handwerker niederzuhalten. Die 
Srfüllung relegiös-genoffenfchaftlicdher Pflidhten wird aufs 
zngfte un fdhrieben, jeder Zwang, dies organifatorifche Binde- 
mittel, ift fiveng verpönt. Im Jahre 1469 wird vom Stadt: 
regiment angeordnet, daß die Seiler in keine Brüder[chaft 
gehen und die nennen follen, die fi in die Brüderfchaft 
begeben und zu Würzburg zugefagt haben follen *°. Näheres 
hierüber ift nicht bekannt; was insbefondere die Bezugnahme 
auf Würzburg befagt, liegt im Dunkeln. Weder den Hand- 
werfern, noch der Kirche gegenüber verzichtete der Rat auf 
feine eiferfüchtig bewachte Souveränität. Am 29, Juli 1486 
befchließt er: den Mefjerern, Klingenfhmieden und Schleifern
	        
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