zehnten Jahrhundert$ ftammende anonyme Schrift ijt, betitelt:
Bon urfprung und herkomen fanıbt der hefchreibung aller
handwerfer der ftadt Nürnberg "®. So anziehend die An-
gaben über die Zuftände des zeitgenöffifchen SGewerbewefens
find, wie fie in diefer Schrift ein gebildeter Laie lieferte
fo unverläffig und unkritijh ift der gefhicdhtliche Teil:
Murr nennt die Arbeit „fOlecht hiftorijh und noch weniger
diplomatijdh“ ®°. Der Anonynus berichtet nun: Unter den
zum rat geforderten handmerfen waren die blechfhmit daß
vorncanbfte und ältefte gefchlecht der handwerker in der ftadt,
hatten ihre handwerksjtätt an den wafjfern auf der nun mehr
den rotfchnıtieden gebräuchlichen Drehmiühlen. als fih aber
ao 1475 zwifjchen gefellen und meiftern ein aufftant erhubh
wegen einer gefhmwinden einfallenden theuerung weilen fic
im gebrauch haben jeden gefellen an einem montag zwey hart
gefottene eyer zum veSperbrot zu geben und damals 4 eyer
einen pfennig galten, in gemelder theurung aber 2 pf. eines,
befchwerten fich die meifter folches ferner zu geben, fondern
wolten jedem dafür einen fäß geben, diß war denen gefellen
nicht annehHmlich, di weil aber die meifter vermeinten fie wolten
die gefellen bezwingen, verbunden fi die gefellen zufjammen,
zogen fi aus der ftadt und feßten fihH nad Wonfivel und
Dinkelpüehl, liefen den hiefigen meiftern fein gefint zukommen
und hielten die Nürnberger meifter für unredlich. wie wol
ein erbarer rath des Handwerks halber an den marggrafen
ztlich ınmal gefdhriben und fih fehr bemiübhet, wolte e& doch
nicht ftatt haben. alfo murden etlidhe meijter verurjacht,
daß fie fi auS der ftadt begaben, nemblidH nach Aınberg
und Donauwsrt, was aber reihe und vermöglicdhe meifter
waren, die blieben in Nürnberg und zehrten von ihren
gütern, alfo daß nemlid) da3Z handıverk der plehfHmit ab-
nahm und war Georg Windkler legte pledhfHmit in Nürnberg,
der in rat aina. als felbiaer nun im jahr ao 1543 {tavb.