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1771 (fasc. 1771—1779), fo ändert das nicht$ an den Zuftänden. Die
Sache felbft blieb beftehen, nur in der Wahl der Ausdrüce murde
man (äffiger. Llodner a. a. D. S. 174 fpricht mit Recht von einer
mißbräuchlihen Anmendung diefes Wortes.
7. Ya D. S. 72 ff. In SimonsfeldE Fondaco dei Tedefchi in
Venedig, I. Band, Stuttgart 1887, find übrigens mehrere Urkunden
au$ bem venetianifden Staatsarchiv mitgeteilt, die den amtlichen Ver-
fehr VBenedigS mit dem Aufruhrrate beweifen, eine bisher audh von
Simonsfeld, der fi an anderer Stelle (fo II, S. 74) auf Lochner be-
ruft, nicht beadhtete Thatfache. Im Iahre 1346 maren venetianifche
Waren bei Nürnberg aufgehalten morden (a. a. OD. n. 120), mas zu einem
Bwifte zwifchen beiden Gemeinwefen führte. Ant 31. Juli 18347 ver:
bot der venetianifhe Senat audy den fchriftlidhen Verkehr mit Nürn-
bergern, nachdem er bereits den perfönlichen Verkehr unterfagt Hatte
{n. 128, 129). Dur Vermittelung des Herrn von Padua, Jacobs
von Carrara, befchließt man am 27. Januar 1348, neue Beziehungen
anzubahnen. Nürnbergifhe Sefandte Iommen nad Venedig, zweimal
gehen venetianifche SGefandte, mit genauen Anweifungen ausgerüftet,
nach) Nürnberg (n. 135, 136, 138, 140, 141, 142, 143, 144). Endlich
wird am 22. November 1348 eine Übereinkunft zwijchen Nürnberg
und Venedig gefchloffen (n. 147), zu einer Zeit alfo, da der Aufruhr:
rat, der die Verhandlungen allem Anfchein nach zum Abichluß gebracht
hat, am Ruder gewefen it. Frager oder amtierende Bürgermenfter
waren am 22. November 1348 EC. Schueler und EC. Turler, die rats-
Tähigen Gefchlechtern nidht angehörten; val. Locdhner a. a. OD. S, 69.
Wenn Lochner a. a. DO. S. 72 fagt: „Ss ift zwar möglich, aber Höchft
unmahrfheinlidh, daß der Zufall die geringe Bahl (der Urkunden aus
der Zeit des Aufruhrrats) noch irgend woher durch neue Funde ver-
mehre“, fo ift feine Annahme zu peffimiftijch gewefen.
8. Sournal zur Kunftgefdhichte und allgemeinen Litteratur XV,
S. 90/91. Müllner in feinen treffliden, aud) von Lochner benugten
Nürnberger Annalen (Gandfchrift des Stadtarchivs), tom. I, fol. 827
und 828, Hat offenbar nach derfelben Vorlage den Verlaß bearbeitet.
9. Bei Müllner a. a. DO. findet id noch der folgende Zufaß:
Auch wann man jemand aus der ftadt oder wann man jemand in
einen thurn ftrafen will, für die foll niemand bitten. wer für diefelben
bittet, der fol Leiden diefelbe ftraf, als der, dem man die ftadt ver:
boten hat oder den man ftrafen will in einen thurn.
10. Bayierhandichrift in 8° auf dem Nürnberaer Kreisarchiv Ms.