Volltext: Sociale Kämpfe vor dreihundert Jahren

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aber jei nicht gefchehen, da die Sefellen erklärt hätten, daß 
fie ihre Sache zu Straßburg austragen wollten. 
Auch die Örtengefellen der Nürnberger Gürtler vernahm 
der Rat. Sie fagten aus, daß fie fih vor denı Austrag des 
Sireites mit dem Straßburger Handwerke nicht einlafen 
dürften, un nicht an andern Orten aufgetrieben zu werden. 
Dhne Erfolg verfucht der Kat die Gefellen zum Kachgeben 
zu bewegen. Wie ev dem Straßburger Stabtregiment am 
12. Suni 1563 mitteilt, find fich die Gefellen darin einig, 
zher alle aus der Stadt zu ziehen und die Meijter ohne Ge- 
finde fiben zu Iaffen. Die Straßburger jollten ihre Hand- 
mwerksordmung ent{prechend umändern, d.h. die Befchäftigung 
von angewünfchten Töchtern (Adoptivtöchtern) verbieten. 
So ausgiebig wirkte dies nationale, die Handwerke 
deSfelben Berufs umfafiende Kartell der Gejellenverbände. 
Dhne daß eine fejte äußere Verbindung, eine Centralijation 
fich nachweijen läßt, waren die Beziehungen zwijchen ven 
Gewerksgenofien troßdem fo gut, Jo ficher, wirkten [o rafch, 
daß wohl überall in deutfchen Landen, von Zürih bis nach 
Erfurt der Straßburger Handel die gleichen Solgen nach 
üch 300. 
SIuuner dringender werden die Schreiben von Iinmeifter 
und Rat zu Straßburg. In einem Briefe vom 10, Suli 
1563 Fennzeichnen fie den Geift der gegen die Handwerks- 
ichenfen gerichteten Yeichspolizeiordnung bündig dahin, daß 
„dardurch der mutwiligen gefellen trug und hocdhumut etlicher 
maffen gefteuert und geweret würde.“ Sie Magen darüber, 
daß Straßburger Gürtlergefellen in Nürnberg aufs und zurück 
getrieben worden feien und fchiden dent Kat eine Ichwarze 
Lijte der fehs Gefellen 186, die bei dem Streit Anitifter und 
Führer gewefen jeien. CEsS find Hans von Zwidau, Peter 
von Salfelden, Urban von Ulmnig, Balthajar von Nürnberg, 
Sans von Saenbura, Daniel von Augsburg. Milan folle
	        
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