Sonntagsblätter nicht mehr erscheinen ließen, machte der „Correspondent
von und für Deutschland“‘ eine unrühmliche Ausnahme. Der Faktor Win—
disch, der vorher noch ermutigte, fest zusammenzustehen, wenn der Zweck er—
reicht werden solle, verlangte 8 Tage später in der Versammlung für seine
o Setzer das gegebene Ehrenwort zurück, womit er aber gehörig abblitzte.
Mit Hilfe seiner Lehrlinge wurde die Sonntagsnummer des „Correspondent“
ohne Setzer in primitivster Form hergestellt. Später, nach verschiedenen
mißlungenen Versuchen, die Sonntagszeitung ohne Setzer erscheinen zu
lassen, wurde die Sache so geregelt, daß immer nur 4 Mann anstatt 10 an
Sonntagen beschäftigt wurden, die dafür Extravergütung erhielten.
„Kurier“ und „Anzeiger“ ließen ihre Sonntagszeitung jetzt schon am Sams—
tag drucken und gaben sie Sonntags aus.
Ein Versuch, die Nürnberger Buchdrucker im Jahre 1867 dem Ver—
hande zuzuführen, schlug fehl, da die Sonntagsarbeits-Angelegenheit „für
Viele zur größten Zufriedenheit“ geregelt war und die Kollegen „keine
Konditionslosen-Unterstützung mehr benötigten“. Trotzdem unternahm es
ein Kollege nochmals, und lud per Sirkular zu einer Besprechung ein, die
aber, da nur wenige Kollegen erschienen waren, gar nicht begonnen wurde.
„Es wäre jetzt nicht an der Zeit“, war die ablehnende Antwort, die indes
nicht allzu lange als der Weisheit letzter Schluß Geltung hatte.
Zopntt
28