Metadaten: Festschrift zur Erinnerung an die Einweihung der Christus-Kirche in Steinbühl-Nürnberg am Sonntag den 23. September 1894

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für Dich ein besonderer Freudentag, sodaß Du gewiß von Herzen 
einstimmen kannst in das Wort, welches wir beim Propheten Jesaias 
Kapitel 61, Vers 10, lesen: Ich freue mich im Herrn und meine 
Zeele ist frshlich in meinem Gott. 
Der Unecht Jehovas gibt mit diesen Worten der Freude über 
seinen hochherrlichen Beruf Ausdruck; so passen dieselben recht wohl 
ür einen Geistlichen am Tage seiner Amtseinführung. 
Wohl wird es Dir schwer, aus der Stellung zu scheiden, zu der 
man Dich ehedem vertrauensvoll berief, und in welcher —A 
lang unter Aufbietung Deiner ganzen Kraft mit innerer Befriedigung 
ind mut reichgesegnetem Erfolg gearbeitet hast. Aber andererseits 
freust Du Dich auch, nach Deiner bisherigen Wirksamkeit, welche Dich 
n die verschiedensten Kreise, in die entferntesten Gegenden unserer 
Landeskirche, ja über die Grenzen derselben hinausführte, nun wieder 
ein in sich abgeschlossenes Arbeitsfeld bebauen, eine Dir zugewiesene 
Hemeinde auf den Auen des göttlichen Wortes weiden zu dürfen. 
Mit freudigem Dank und ehrfurchtsvoller Anbetung erkennst Du in 
Deinem bisherigen Lebensgang die gute Hand Deines Gottes, welcher 
Dir einen Arbeitsposten nach dem andern zuwies und Dir da und 
dort die Chüre zu den Herzen aufthat. Persönliches Vertrauen sowohl 
feitens hiesiger angesehener Gemeindeglieder als auch seitens unseres 
hohen Kirchenregiments ist's gewesen, was Deine Ernennung auf die 
Hfaͤrrstelle Steinbühl veranlaßt. hat. So wird es Dir hier nicht an 
Maͤnnern fehlen, welche in verständnisvoller Hingebung mit Rat und 
That Dir zur Seite stehen. Du findest hier gar mancherlei Ein— 
richtungen auf dem Gebiet der freiwilligen Armenpflege, der Jugend— 
Erziehung und Versorgung, überhaupt auf dem weiten Feld der 
hristlichen Liebesthätigkeit vor, welche sich für Dein amtliches Wirken 
in hohem Grade förderlich erweisen werden. Du wirst im Lauf der 
Jahre viele kennen lernen, welche dem Zeugnis Deines Wortes ein 
cpfangliches Herz entgegenbringen und für Dein Wirken im geist— 
lichen Amt · Dir Dank wissen. Inmitten dieser umfangreichen Gemeinde, 
in diesemn hehren Gotteshaus das Evangelium von Jesu zu ver—⸗ 
kündigen und die heiligen Sakramente zu verwalten, mit Deiner auf 
Gottes Wort gegründeten Glaubensüberzeugung und den Erfahrungen 
deines nneren Tebens den Vornehmen wie den Geringen, den Alten 
wie den Jungen gleicherweise zu dienen, die heranwachsende Jugend 
in der biblischen Wahrheit zu unterweisen, den Kranken den Trost 
des Evangeliums in die Häuser zu bringen, die an den Gräbern 
Trauernden mit dem Bekenntnis unserer Christenhoffnung aufzurichten 
wahrlich das ist ein hochherrlicher Beruf, der Dir fuͤr heute nicht 
bloß, sondern für alle Fükunft jenes vom Propheten niedergeschriebene 
Wort auf die Lippen legen muß: Ich freue mich im Herrn und 
meine Seele ist fröhlich in meinem Gott! 
Ja für alle Zukunft! Mit freudigem Aufthun Deines Mundes 
wirst Du Feugnis geben von der großen Freude, welche nach Gottes 
znädigem Willen allem Volk widerfahren soll, Seugnis von dem, der 
sich so oft im Geist gefreut und die Seinen zur Freude darüber, daß 
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