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fühlen, warum ich bin. Mit Füßen bin ich getreten worden
von Eltern, von Geschwistern und Verwandten, mißachtet von
den Nächsten, die mir helfen konnten, zurückgestoßen mit brutalem
Stolz von vornehmen, dummköpfigen Wichten, — oh! auch be—
trogen, von einem lieben Mädchen, mit dem ein großer Herr,
ein Marquis, sich einen Spaß gemacht. Ah, da hab' ich meinem
lieben Vaterland Adieu gesagt! Adieu ma belle France! Den
großen Napoleon hatte man grad' nach Helena geschleppt, das
Genie des Jahrhunderts eingesperrt, dann zu Tod geärgert von
ahnenreichen, nichtsnutzigen Cujonen, — bah! Ich suchte mir
ein neues Land für meine Wünsche, meine Pläne, und ich habe
hier das Meinige gethan. Was ich will, Morton, ist nichts
Geringes; ich habe mehr im Sinn, als blos Million auf Million
zu häufen: ich will die oberste Hoheit und das Recht der schaf—
fenden Arbeit, will die Herrschaft des erworbenen Besitzes auf
dieser Erde befestigen, will's wenigstens versuchen, bis der Tod
mich in meiner Arbeit unterbricht. Und für diesen Tag, der
kommen wird, brauche ich Nachfolger, die mich verstehen und in
meinem Sinne wirken. Morton! Ich habe gelitten, gemurrt
und gebrütet, aber nicht verzweifelt! Starke Seelen krümmen
sich nicht, sie brechen lieber, die stärksten aber biegen sich wie
Damascenerklingen und schnellen furchtbar auf! Ich sehe das
Ziel vor Augen, nach dem ich strebe, meine Rache ist mein
Triumph! Und — setzen wir uns zu Tische. —
Edward (ist wieder von rechts eingetreten).
Stephy. Mister Root, setzen Sie sich, nehmen Sie an
unserm kleinen Frühstück Theil — Mister Morton, bitte! Die
Turtelsuppe muß warm gegessen werden, sonst verdirbt sie den
Magen. (Stephy und Morton setzen sich.) Nun, Mister Root,
keine Umstände — hier! (Edward setzt sich, so, daß nur der vor—
dere, dem Publikum zugekehrte Platz leer bleibt. Edward sitzt links,
Stephy rechts und Morton in der Mitte.) Das wärmt, lieber
Morton, und ist 'ne vortreffliche Stärkung gegen Seedünste. —