— 142 —
Denn zeigen soll sich's gänzlich hier,
Wie groß Dein' Lieb' und Treu' zu mir.
Die Frau
(wieder im Kampfe, wendet sich schnell zur Gefatterin).
Gefattrin, tragt Ihr's Eisen für mich!
Gefatterin (erschrocken zurücktretend).
Ei was! Das wär' mir ärgerlich!
Nähm' ich's zur Hand, ich dächte gar,
Ich müßt' verbrennen mit Haut und Haar,
Ein Jeder trag' sein eigne Sach!
Der Mann (gur Frau).
Du nimmst's nun auf! Ich laß nit nach.
Du ganz verwünschter Sündensack!
Oder ich leg' Dir auf Dein Nack
Meine Faust, daß Dir das Licht erlischt.
Frau.
Das Eisen glüht ja, daß es zischt!
Mann.
Das thut's wol um Dein Schlechtigkeit.
Bist noch zur Probe nit bereit?
Nimm's gleich nun auf; sonst unverwandt
Nehm' ich was Anders in die Hand!
(Er will nach einem Stock greifen.)
Frau.
Nun wart! Soll's denn nit anders sein,
Ergeb' ich in Geduld mich drein.
(Sie nimmt das Eisen auf, will es tragen und läßt es mit lautem
Schrei fallen.)
Au weh! Au weh! Ach, meine Hand!
Wie übel hat mich's Eisen gebrannt!
Mann.
Kriegst wohl danach ein' bess're Haut.
Du Weibsbild sieh! Hast mir nit traut,