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darüber habe. Ich will selbst auf die Post, um dort vielleicht
etwas zu erfahren. (Zu Truffaldino.) Ich muß wieder fort; wenn
ich nicht bald zurück bin, kannst du dir etwas zu essen geben lassen.
Truffaldino. Soll pünktlich besorgt werden.
Florindo. Hier diesen Beutel leg' in mein Zimmer; (nach
links weisend) dort hinein. Warte noch! Nimm auch hier meine
Reisetasche, ich brauche sie jetzt nicht. Stecke den Geldbeutel
hinein und lege die Tasche in meinen Koffer. (Gibt ihm den
Beutel, seine Umhängetasche und einen kleinen Schlüssel.) Hier hast
du auch den Schlüssel zum Koffer. Ich habe keine Minute Zeit;
ich will erst nochmals nach dem Wirthe sehn.
(Ab durch die Fondthür, aus welcher er kam.)
Truffaldino (allein). Dieser Herr ist sehr sorglos. Ent—
weder er hat viel Vertrauen zu mir, oder — er ist verliebt.
Für das Letztere spricht schon seine geringe Neigung zum Essen.
Ich soll mir selbst zu essen geben lassen. Ja, das wäre recht
gut, wenn ich nur nicht den andern Herrn erwarten müßte.
Unterdessen aber will ich hier das Geld und die Tasche dort
hinein und in den Koffer thun. Will ins Zimmer links.)
Zweiter Auftritt.
Truffaldino. Beatrice (ein Papier und eine große Brieftasche in der Hand).
Truffaldino. O weh!
Beatrice (für sich). Ich hab' es gewagt, das gute Mädchen
insgeheim von der wahren Sachlage zu unterrichten, und sie ist
überglücklich. He! Truffaldino! Hat dir Herr Pantalon einen
Beutel mit hundert Dukaten gegeben?
Truffaldino. Ja, mein Herr, den hat er mir gegeben.
Beatrice. Und warum giebst du ihn mir nicht?
Truffaldino. Gehört er Ihnen denn?
Beatrice. Narr! Wem sonst? Was sagte denn der Herr
Pantalon?