Full text: Hans Sachs und seine Zeit

Die zUnftigen Handwerke Mlirnbergs. 75 
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hemerfenswert, daß der noch jugendliche Anfänger gerade im Diefen 
feinem erften Jelbfterfundenen Tone fich noch fern Hielt von den Vers 
fünfteleien, für die er gerade in mehreren Sangweifen der „alten Meifter” 
verführerijche Vorbilder fand. 
Noch aber durfte Hans Sach3 feiner Luft zur Dichtkunft nicht 
allzu viel nachgeben. Denn der weitgereifte Jüngling Hatte nach feiner 
Heimkehr vor allem die nötigen Schritte zu fhum, um auf dem hHeimat- 
lichen Boden auch in feinem Handwerk fich feiter einzuwurzelit 111D 
deshalb die MeifterJchaft zu erlangen. 
Sein Vater Jörg Sachs Hatte in diefer Zeit das Schneiderhand- 
werf noch mit aller Nüftigfeit betrieben. Er fah mit inniger Freude, 
wie fein Han8 bei feinem muntern Sinne und feiner LehhHaften Natur 
mın doch al8 ein ganzer Mann zurückgekehrt war, der wohl dazı 
gefchaffen jchien, auch dem von ihm erwählten Schuhmacherhandwerk 
Ehre zu machen. Der Alte Horchte oft erftaunt auf alle8 Das, was 
fein Sohn aus der Fremde zu berichten wußte. Aber wie vieles cr 
auch) neben feinem Handwerk erfahren und gelernt hatte, jo waren doch 
auch draußen in dem bewegten Leben der Welt die guten Grundfäbe, 
mit Denen er aus$gezogen war, in erfreiulicher Weije bhefeftigt worden. 
Aber ein Meifter feines Handwerks konnte Hans erft dann werden, 
wenn er auch zugleich ein ihn angefrautes Weib aufweifen fonnte, 
denn ohne eine Frau Meijterin gab e8 auch Keinen „Meifter“. €E3 
gehörte die3 zu den mancherlei beachtenswerten Bräuchen und Sejeken 
in dem alten HandwerkSrechte, aus deren Borfchriften hier aleich Einiac3 
mitgeteilt jein möge. 
Wa3 das Handwerk und was deutjcher Kunft- und SGemerbefleiß 
zu erzeugen vernwchte, das fand, wie wir wijfen, in Nürnberg fchon feit 
dem Anfang de3 15. Iahrhundert3 feine Vertretung in fruchtbringender 
gegenfeitiger Förderung. Das Zunftwejen, welches zum Aufblühen der 
Städte ficher viel beigetragen Hatte, ftand in diefer Zeit auf der Höchtten 
Stufe feiner Ausbildung und der Handwerkerftand befand fich Dabei 
jehr wohl. Wie weit man aber in der fcharfenr Sonderung der ver- 
[chiedenen oft ganz nahe verwandten Handwerksarten ging, erfehen wir 
aus den Bezeichnungen der Handwverfe jener Zeit. In einem Hand 
[Hriftlichen Berzeichnijje aus dem Ende des 16 Jahrhunderts *) find 
weit über zweihundert Hanbwerke in der Stadt und dem Landaebiete 
*) Berliner Könial. Bibliothek.
	        
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