Inhaltsverzeichnis: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

Bau- und Grundstückswesen 
Von 50 Stadtblättern 1:1000 der eigenen Neumessung sind nun die Druck⸗ 
platten fertig. Die Zahl der im Druck erschienenen Pläne 1:2000 hat sich auf 142 erhöht, hierdurch 
wird auch die Erweiterung des Planes 1:5000 möglich. Die Beschaffung der Reproduktionseinrichtung, 
Negativformat 6060 em, die im Oktober betriebsfähig wurde, ermöglicht die Herstellung der Druck⸗ 
platten im eigenen Betriebe. Von 36 neuen Blättern — darunter 5 Blättern 1:1000, 9 Blättern 
1:2000 und 1 Blatt 1:2000 mit Höhenkurven — wurden die Druckplatten photoalgraphisch angefertigt. 
Von den früher erschienenen Plänen mußten 24 Stadtblätter 1.1000 und 23 Blätter 1:2000 nach 
Ergänzung auf den neuesten Stand neu aufgelegt werden; bei 8 dieser Blätter wurde die zeitraubende 
Ergänzung von Hand durch photoalgraphische Neuherstellung der Druckplatten vermieden. 32 Blätter — 
1Blatt 1:1000, 2 Blätter 1:22000, 9 Blätter 1:5000, davon 3 farbig, und 20 Blätter 1:10 000, davon 
16 farbig — wurden ohne Ergänzung neu gedruckt. Die 1820 Drucke der 107 verschiedenen Druck— 
platten wurden in der eigenen Plandruckerei vorgenommen, die Auflage eines Blattes betrug somit 
im Durchschnitt nur 17 Stück. Wiederholt konnten durch rasche Herstellung der Planunterlagen die 
Arbeiten anderer Dienststellen gefördert werden. Zur besseren Ubersicht über die großen Planlager 
wurde eine Kartothek um 152 RA angeschafft; sie wird vom nächsten Rechnungsjahr an in Ver— 
wendung genommen. Im Berichtsjahr wurden 144 Pläne an Private für Baugesuche, 40 an die 
Grundstücksverwaltung, 387 an das Steueramt, 129 an das staatliche Messungsamt und 381 an 
sonstige Dienststellen abgegeben: hierfür und für Eintrag der Besitzverhältnisse wurden 13 181 Rl 
vereinnahmt. 
Zum Vollzug der Grundwertabgabe waren in 333 Fällen die Straßenflächen 
zu berechnen oder die gewerbliche Benützung der Grundstücke zu erheben; auch die vom Finanzamt 
in den äußeren Vororten als Bauland bewerteten Grundstücke wurden nun zur Grundwertabgabe 
herangezogen. 1386 Messungsverzeichnisse waren zu prüfen, 197 Notariatsurkunden in den Atlas⸗ 
blättern vorzumerken und 961 Besitzerhebungen bei den Staatsbehörden vorzunehmen. Außer den 
Arbeiten am Stadtplan waren 4450 Arbeiten zu erledigen. 
Stadterweiterungsamt. Die Zahl der zur Behandlung vorgelegten Baugesuche betrug 887. 
Hiervon betrafen: 246 Wohnhäuser, 442 Fabrik-⸗, Werkstätten- und Nebengebäude, 199 Bauverände— 
rungen, Umbauten und Einfriedigungen. 
Im Berichtsjahr wurden 25 Baulinien— und Höhenlagepläne gefertigt und 3 große Um— 
legungsentwürfe ausgearbeitet. Durch Anfertigung von Modellen wurden die nach dem Groß— 
bebauungsplan beabsichtigte Bebauung dargestellt, und zwar für folgende Baugelände: 
1. Gelände bei Gibitzenhof — Löffelholzschlößchen,) 2. Gelände bei Schoppershof — Tucher— 
schlößchen, 3. Gelände bei der Gartenstadt, östlicher Teil, 4. Gelände bei der Kriegsbeschädigten— 
Siedlung am Hasenbuck, 5. Gelände der Wohnungsbaugesellschaft Nürnberg, östlich des Westfried⸗ 
hofes, 6. Gelände bei der Neumeyer-Siedlung bei Spitalhof,“ 7. Gelände bei Muggenhof an der 
Kreuzung der Fürther, Muggenhofer und Sigmundstraße. 
Bei den sämtlichen Geländeaufteilungen wurde auf größte Sparsamkeit hinsichtlich der An— 
ordnung von Straßenflächen und somit auf größte Wirtschaftlichkeit gesehen. Sehr deutlich zeigt 
dies der unter 6. genannte Bebauungsvorschlag. Das rund 43 ha große Siedlungsgebiet ist mit nur 
einem durchgehenden 8 mm breiten Straßenzug und einigen kurzen Stichstraßen erschlossen. Die 
Stellung der Gebäude verläuft im allgemeinen von Süd nach Nord. Den Wohnungen ist dadurch 
die beste Besonnung gesichert. Durch diese Orientierung liegen die Wohnungen auch abseits der 
künftigen als Hauptverkehrsader geltenden Sdenberger Straße und sind somit tunlichst vor Staub 
und Lärm geschützt. Durch die Anordnung von öffentlichem Grün ist ferner eine erwünschte Auf⸗ 
lockerung der Bebauung erzielt. 
Ein von privater Seite vorgelegener Entwurf hatte neben systemloser Bebauung ein Mehr 
an Straßenland vorgesehen und mußte als unbrauchbar verworfen werden. 
Die Arbeiten am Großbebauungsplan wurden durch Professor Dr. ins. H. Jansen— 
Berlin weiter gefördert; die Arbeiten für den 200teiligen Plan gehen voraussichtlich 1928 der 
Vollendung entgegen. Außer einem regen schriftlichen Verkehr fanden mit Professor Jansen in 
iy Siehe hierzu die beiden nachstehenden Abbildungen. 
2) Siehe hierzu die 4. der folgenden Abbildungen.
	        
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