Denkwürdige Vorfälle
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berlassen. Bauer war eine echt fränkische Natur, auch seine künstlerische Art fußte auf den
Studien der fränkischen Heimat und der heimatlichen Meister. Sein Können war schon so
sicher und sein Geschmack so weit gereift, daß er auf der betretenen Bahn eine charukteristische.
hestimmte Künstlerpersönlichkeit geworden wäre, ganz aus der Heimätscholle emporgewachsen—,
unberührt von schemenhaften, wesenlosen Bestrebungen mancher moderner Kunstrichtungen.
19. Februar. Braun, Louis, Kgl. Professor und Schlachtenmaler.
Er wurde am 283. September 1836 zu Tuttlingen in Württemberg geboren. Der in
München wohnhafte Künstler hielt sich früher öfters längere Zeit in Nürnberg auf und besuchte
nuch von seiner Besitzung, Schloß Wernfels bei Spalt, aus häufig seine Kunstgenossen und
Freunde in unserer Stadt. Manch junges Talent ist durch ihn unterstützt und gefördert
worden. Seine erste künstlerische Arbeit auf dem Gebiete der Kriegspanoramen „Die Schlacht
»ei Sedan“* war auf der 1. Bayerischen Landes-, Industrie-, Gewerbe- und Kunstausstellung
in Nürnberg im Jahre 1882 ausgestellt und erregte wegen ihrer prächtigen Durchführung
allgemeine Bewunderung. Im Jahre 1893 wurde auf der damaligen Velozipedrennbahn an
der Rothenburger Straße auch Brauns Rundgemälde „Die Schlacht bei Lützen“ zur Schau
gestellt. Die hiesige städtische Gemäldesammlung besitzt auch zwei Gemälde des verstorbenen
Meisters: „Die Kaiserparade auf dem Großreuther Exerzierplatz im Jahre 1897*, ein Geschenk
bon Kommerzienrat Georg Schoenner, und „Die Kaiserparade in Nürnberg im Jahre 1902*,
ein Geschenk des Geheimen Kommerzienrats Johannes Grasser, beide Nürnberger Bürger.
5. Mürz. Stockmeier, Ernst, Redakteur.
Er wurde am 16. August 1857 in Nürnberg geboren. Ursprünglich Kaufmann,
bekleidete er seit mehr als 24 Jahren den Posten des Redakteurs für „Städtische Nachrichten“
an der „Nürnberger Zeitung“. Er war Mitbegründer und langiähriger erster Vorsitzender
des Journalisten- und Schriftstellervereins Nürnberg.
16. März. Schaupert, Karl, Regierunadsbaumeister und Hauptlehrer a. D. an der
Städtischen Bauschule.
Er wurde am 31. Juli 1843 in Stuttgart geboren. Schaupert stand schon in, den
ceiferen Mannesjahren, als er 1887 den Lehrberuf aufnahm, zu dem er sich an der Technischen
Hochschule in Stuttgart sowie durch praktische Tätigkeit als Architekt, insbesondere unter dem
Wiener Altmeister Hansen, vorgebildet hatte. Als Lehrer des Bauentwerfens wirkte er
mnit den besten Erfolgen 27 Jahre an der hiesigen Bauschule. Am 1. Dezember 1914 trat
er in den Ruhestand. In seinen Mußestunden widmete er sich der Malerei und manch gutes
Bild vom Innern unserer Kirchen, manch lebenswahres Porträt gibt Zeuganis von seinem
rünstlerischen Können.,
13. April. Zehler, Friedrich, Präsident des Kgl. Landgerichts zu Würzburg.
Der Verstorbene verbrachte den größten Teil seines Berufslebens in Nürnberg. Am
5. November 1854 in Ingolstadt als Sohn eines Artilleriehauptmanns geboren, besuchte er
in NRürnberg das Gymnasium und studierte dann in Würzburg, Straßburg und Erlangen
die Rechtswissenschaft. Nach abgelegtem Staatsexamen war er zuerst als Hilfsarbeiter im
Justizministerium tätig; darauf kam er als 3. Staatsanwalt nach Würzburg. Von 1884 an
wirkte er aufsteigend als Amtsrichter, 2. Staatsanwalt, Landgerichtsrat und Oberlandes—
gerichtsrat in Nürnberg. Im Jahre 1910 erfolgte seine Ernennung zum Präsidenten des
Kgl. Landgerichts zu Würzburg. Er wurde in Nürnberg auf dem St. Johannisfriedhof
beerdigt.
30. April. Widmann, Franz, Kgl. Professor.
Er wurde am 22. Juni 1870 in Ingolstadt geboren und war näach dem Besuche der
Technischen Hochschulen in München und Darmstadt als Ingenieur bei der Elektrizitäts—
aktiengesellschaft vormals Schuckert G Co. tätig. Seit 1900 unterrichtete er an der Kgl.
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