Volltext: Blicke in das kunst- und gewerbreiche Leben der Stadt Nürnberg im sechszehnten Jahrhundert

vertreten; er [Heute Die weite, befchwerliche Reife nicht und Kber- 
brachte dem Fürften das oben mitgetheilte Schreiben. 
So war es denk nicht blos der Titel eines „Burggrafen 
von Nürnberg“ (den Albrecht feiner Abftammung zufolge 
Führte), wodurch ex in Beziehung zu der füddeut]hen Stadt 
olich, fondern e& waren Privatverbindungen, Die er Dort mit 
Liebe unterhielt. € beftand gewiffermaßen eine geiftige Wahl- 
verwandtfchaft zwijchen Dem Herzogkund Nürnberg. Die dor 
tigen Sitten und Beftrebungen galten ihın als Vorbilder, zu 
deren Nachahınung er feine Refidenz anhielt. Er ftand in 
vertraulichen. Briefwechjel mit dem RKRathsmanı Hieronymus 
Baumgärtner, der fi® au Luther’s und Melanchthon’s 
Freundichaft erfreute, mit dem finnigen FTorfjher Georg 
Hartmann, Bicar an der St. Sebaldustfirche, mit Andreas 
Dfiander, Deffen Predigten den Herzog inınıer fo fehr erbauten, 
wenn ev in Nürnbergs Mauern verweilte, ferner mit Dem weit: 
berühmten Arzt Doctor Iohann Magenbad, den Bürgern 
Georg Neufchel, Georg Schultheß, Thomas Lapi (aus Florenz 
gebürtig), Dem alten NRathsherın Leo Schlrftab und Ddeffen 
Sohn Hieronymus, dem Kunftreiden Goldijhmied Unold Went, 
Leonhard Stodhammer, Chriftoph Fürer, Sigmund Pfin- 
zinger und deffen Sohn Chriftoph, die theils Künftler, theils 
Kaufleute waren, deren Kunftarbeiten und Handelsgejchäfte In 
ganz Deutihland hochgefhäut wurden und weit über Deffen 
Srenzen hinaus bis nad) Polen, Dänemark u. |. w. gingen. 
Wie fi der Herzog zu diefen Männern hingezogen fühlte, 
das bewiefen ja au Die Sftern Chrengejhenfe, womit er 
bald diejen, bald jenen feiner Lieben Nürnberger erfreute. So 
beehrte er einmal den Bicar Georg Hartmann mit einent „Jauber 
und Iuftig verfertigten filbernen Trinkgefchirr‘“, dann bald darauf 
wieder mit einem jehr werthoollen filbernen, innen vergoldeten 
Pokal. Der alte Leo Schürftab war lange auf fein „fanfttras 
bendes Hengftlein‘“ ftolz, das ihn Der Herzog aus Preußen ge= 
Ichict hatte; „er wolle e8,“ Arieb er ih mit herzlidhem Dank, 
„Juftig gebrauchen, fo lange e8 nur irgend auf den Schenkeln
	        
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