XAXIE
fidy eine geeignete Gelegenheit biete, auf eine academifche An-
Rellung für mich Bedacht genommen werden.
Diefem Rath folgend, febe ich meine Ztudien über die
Gefchichte der Hohenfaufen mit allem Eifer fort. Ein im
Sommer 1816 beim Minifterium eingereichtes Gefuch um eine
Anftellung in der varant gewordenen Profefur der hiftorifchen
Hülfswilenfchaften in Königsberg, womit die Directorftelle am
dortigen Geheimen Archiv verbunden war, fchlug abermals fehl,
denn die Profelur war, bevor noch mein Gefuch in Berlin
ankam, durc) einen dortigen Profefor bereits befebt.
Da traf mich im Berbit ein fehreckliches Unglück, welches
mid) beinahe das Leben koftete. Ein fohmerzhaftes Leiden im
Unterleib, die Folge vieles Sibens, gegen welches ich bereits
bei mehren Aerzten allerlei Kuren überflanden hatte, meinte
zin Arzt endlich dadurch zu befeitigen, daß er mir eine den
Körper durchfchütternde Reife auf dem ovdinären Pofwagen
vorfchrieb. In der Nähe von Naumburg aber ftürzte in finfte-
ver Nacht der Wagen auf einem Abhang um und eine fhwere
Eile, die hinter mir herrollte, Fchlug mir den rechten unterm
Schenkel zweimal entzwei. Darauf vernachtäffigte mich in Naum-
burg ein gewilenlofer oder unwifender Arzt eine Zeitlang der-
geltalt, daß hie und da Brandflecken fichtbar wurden und eines
Tags die Amputationsinfivrumente bereits vor meinen Augen
lagen. Ein ehemaliger Sfterreichifcher Leldchivurg, der dabei
yur Bülfe gerufen war und die weitere Kur übernahm, rettete
mid) aus dem furchtbaren Unglück, Von acht Soldaten in
einem Bette nach einiger Zeit nad) Halle zurückgetragen, lag
id) noch 13 Niochen darnieder, ehe ich auf Krücken geübt
wieder etwas umherwandeln konnte, Der Winter 1816 — 1817
ging für mid) hödit jammervoll vorüber.
Um fo erfreulicher waren für mich im Frühling unerwartet
neue Ausfichten zur Erfüllung meiner Wünfche. Fuden, der