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Bauwesen
Neubau des Schulhauses in Mögeldorf. Die Baupläne kamen am
17. Juli 1912 in Vorlage und wurden nach Begutachtung durch die Kgl. Lokalschulkommission
und den Kgl. Bezirksarzt am 27. August und 10. September 1912 von den städtischen
Kollegien unter Bewilligung eines Baukredites von 796000 M aus Anlehensmitteln für
Schulhausbauten genehmigt. Die schulaufsichtliche Genehmigung der Kgl. Kreisregierung
wurde am 2. Oktober 1912 erteilt. Mit den Bauarbeiten konnte im Berichtsjahre nicht
mehr begonnen werden.
Schulhausneubauten im Norden und im Süden der Stadt. Im
Dezember 1911 stellte die Kgl. Lokalschulkommission den Antrag, mit Räücksicht auf den
starken Zuwachs an neuen Schulklassen ein weiteres Schulhaus im Norden der Stadt,
vielleihht in der Nähe des Bielingplatzes, und ein anderes im Süden der Stadt, in der
Nähe von Lichtenhof, zu erbauen.
Als geeignete Bauplätze hierfür wurden vom Bauamt die bereits im Besitz der Stadt—
gemeinde befindlichen Bauplätze nördlich vom Bielingplatz und an der Sperberstraße südlich
vom Hummelsteiner Schlößchen in Vorschlag gebracht. Für die Herstellung von Entwürfen
und Kostenanschlägen haben die städtischen Kollegien am 16. und 22. Februar 1912 einen
Kredit von 4000 X6 bewilligt und das Bauamt mit der Ausarbeitung beauftragt. Am
31. Juli 1912 wurden die Planskizzen vorgelegt. Nach ihnen war am Bielingplatz ein
Schulhausneubau geplant mit 837 normalen Schulsälen, 1 Zeichensaal, 1 Schulküche, 1Schüler—
werkstätte, 2 Turnhallen und den erforderlichen Nebenräumen, an der Sperberstraße in
Hummelstein ein Bau mit 40 normalen Schulsälen, 1 Zeichensaal, 1 Schulküche, 1 Schüler—
werkstätte und2 Turnhallen. Die Kgl. Lokalschulkommission verlangte, daß bei beiden Schulhäusern
je 2 Zeichensäle und 2 Schülerwerkstätten vorgesehen werden und daß in jedem Schulhause
einige Zimmer über die durchschnittliche Größe hergestellt werden sollten, damit sie für die
achten Klassen besser geeignet wären. Der Kgl. Bezirksarzt wünschte die Erbauung besonderer
Kleiderablagen oder die Aufbewahrung der Überkleider auf den Gängen. Während die
städtischen Kollegien mit Beschlüssen vom 27. August und 10. September 1912 unter Hinweis
auf die vortrefflichen Lüftungseinrichtungen unserer neuen Schulhäuser besondere Vorkehrungen
für Aufbewahrung der Überkleider außerhalb der Klassenzimmer ablehnten, beauftragten sie
das Bauamt die Wünsche der Kgl. Lokalschulkommission bei der Ausarbeitung der Baupläne
und des Kostenanschlages zu berücksichtigen. Diese konnten im Berichtsiahre nicht mehr fertig—
gestellt werden.
Innere Einrichtung in städtischen Schulen. Aus laufenden Mitteln
wurde für Beschaffung von Schulmöbeln im Jahre 1912 ein Betrag von 74908,44 M
verausgabt.
Errichtung einer Schulbaracke am Marfeld. Schon im Jahre 1911 haätten
die Direktorate der beiden städtischen höheren Mädchenschulen Anträge auf Errichtung von
Erweiterungsbauten bezw. Neubauten gestellt. Es wurden auch von einem Ausschuß
verschiedene Bauplätze besichtigt, die hierfür mehr oder weniger geeignet erschienen.
Am 30. Juli 1912 begutachtete die Kgl. Lokalschulkommission, 1. mit dem Besitzer
eines dieser Bauplätze in Kaufvechandlungen einzutreten, 2. den Schulhausneubau für die
höhere Mädchenschule um 2 Jahre hinauszuschieben und 3. neben dem Schulhaus am
Marfeld für den Bedarf der höheren Mädchenschule Labenwolfstraße eine Schulbaracke mit
4 Schulzimmern zu errichten. Nach längeren Verhandlungen genehmigten die städtischen
Kollegien am 9. und 16. Juli die Erbauung einer solchen Baracke um einen Kostenbetrag
von 30000 M. Die Bauarbeiten wurden sofort in Angriff genommen und so gefördert, daß
die Baracke am 29. September 1912 in Benutzung genommen werden konnte.
Die Ausgaben haben 23 926 betragen.