Object: Aus Heimat und Vaterhaus

Was von dem niedergeschmetterten Ziel herab auf 
die blanke Seite fiel, gehörte dem glücklichen Werfer. 
Gelang es aber nicht gleich vom Stand aus den 
Stein zu treffen, dann ging der Wurf von neuem 
herum, bei dem anfangend, dessen Stein dem Ziel 
am nächsten gekommen war, bis alle Knöpfe so ge— 
fällig gewesen waren, im Fallen sich auf die blanke 
Seite zu legen. 
Könnte ich, wenn von den Frühlingsfreuden die 
Rede ist, des Osterhasen vergessen, den ich ja doch, 
leibhaftig nach vollbrachter Arbeit über die efeu— 
umrankte Gartenmauer entwischen zu sehen glaubte? 
Drunten im Garten nämlich entledigte er sich für 
die Pfarrerskinder seines anstrengenden Auftrages. 
Was uns anlangte, so kamen wir ihm wenigstens 
insoweit entgegen, als wir aus dem Moos der 
Winterfenster, das ja um diese Zeit auch allmählich 
seine Schuldigkeit getan hatte, im Blumengärtchen 
ein jedes sein Nestchen bauten. Er war gerecht; denn 
er legte keinem mehr und keinem weniger als drei 
Eier hinein, auch hielt er jeden Streit fern, indem 
er sie alle gleichmäßig in bräunlichßroter Farbe von 
sich gab, nur zeichnete er die Pfarrerskinder vor den 
anderen Kindern des Ortes dadurch aus, daß er 
die ihnen gelegten Eier mit Sprüchen in weißer 
Schrift versah, ja er bewies seine Bibelkenntnis 
dadurch, daß er die Stelle beisetzte, der der Spruch 
entnommen war; auf anderen hinwiederum hinter— 
ließ er sein Ebenbild in verschiedenen Stellungen — 
und wir? In einem merkwürdigen Gemisch von 
kindlichem Glauben und nüchterner Beobachtung, wir 
bewunderten gleichzeitig des Vaters geschickte Hand 
und des Osterhasen Güte. Eins aber taten unsere 
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