Volltext: Handbuch der vorzüglichsten Denk- und Merkwürdigkeiten der Stadt Nürnberg (1. Bd. - 2. Auflage)

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jahr derselben laͤßt sich nicht ganz gewiß bestim⸗ 
men; doch weiß man, daß sie schon 1300 vollen⸗ 
det war. Bei ihrer Erbauung soll sich, wie die 
Chroniken melden, ein Umstand ereignet haben, 
welcher nach dem Geist jener Zeit gar nicht un⸗ 
wahrscheinlich ist. Nachdem nemlich der Platz 
zu dieser Kirche abgemessen und gepflockt war, 
glaubte die Tochter des Stifters, er sey zu klein, 
und in der Meinung, daß man für den Himmel 
nie zu viel thun könne, scheute sie sich nicht, sich 
folgender List zu bedienen, um ihren Vater zu 
taͤuschen. Sie brachte einige Arbeiter auf ihre 
Seite und ließ durch diese in der Nacht den be⸗ 
reits abgesteckten Platz vergrößern. Aber wie 
erstaunte man nicht, als man des andern Mor— 
gens diese Vergrösserung des Platzes gewahrte, 
und was war natürlicher, als daß man glaubte, 
Gott habe ein Wunder gewirkt. 
Das Kloster wurde erst im Jahr 1295 
durch Konrad von Neuenmarkt, einen 
Nürnbergischen Bürger, und dessen Gattin Adel—⸗ 
haid, gestiftet. 
Die Meistersänger hielten noch im vo— 
rigen Jahrhundert öffentliche Singschulen in 
der Kirche dieses Klosters.
	        
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