Volltext: Suchen

60 
das Buch von Hartmann Schedel berichtet, beweist immerhin 
— worauf freilich nicht zu viel Gewicht zu legen sein 
dürfte —, dass eine Bekanntschaft zwischen Schedel und 
Tucher bestand. Nachdem Tucher nun aber aus Palästina 
heimgekehrt ist, wird sein Interesse für den Humanismus 
so stark, dass er nach aussen hin für ihn zu wirken beginnt; 
zwar zeigt seine eigene Schriftstellerei, wie angedeutet, 
höchstens ein paar eingestreute Züge, die der neuen Lehre 
verdankt sind, aber wir werden alsbald sehen, wie er 
fremde humanistische Schriftsteller zur litterarischen Thätig- 
keit anregt, wie er antike Realien und moderne Studien- 
hilfsmittel offiziell in Nürnberg zugänglich zu machen sich 
bemüht. Er hatte den guten Willen, er hatte die Macht, 
und er lebte lange genug, um die Vaterstadt thatsächlich 
bis an den Beginn des neuen Kurses zu führen: denn der 
‘accuratif/imus con/ul', wie ihn Hartmann Schedel nennt), 
ist erst 1491 gestorben. Von vornherein mit besonderer 
Vorliebe dem Humanismus zugewandt, nicht mehr dem 
Auchhumanismus zuzurechnen ist Hans Tuchers Geschlechts- 
genosse Sixtus Tucher; immerhin wird der Familienzusammen- 
hang nicht ganz ausser acht zu lassen sein. Sixtus Tucher} 
1459 (57?) geboren, ist jener Jüngling, an den, wie oben 
berichtet”), der Nürnberger Dr. Georg Pfintzing von Mainz 
aus ein Ermunterungsschreiben richtet zum Dank für die 
‘löttere /fuccincte et ornate’, die der “mode/tiffimus adule- 
/centulus’ an ihn gerichtet hat: er prophezeit ihm den grössten 
Ruhm, wenn er die einmal beschrittenen Bahnen weiter 
verfolge, “%% litterarum /tudia in nofterum non deferis’. Sixtus 
Tucher ist dieser Anfeuerung aufs eifrigste nachgekommen, 
er hat alsbald Nürnberg verlassen, wo noch nicht viel für 
ihn zu holen war, und hat fremde. vornehmlich italienische 
1) S. Joachimsohn MVGNürnberg 11, S. 28. 
2) S. 31 und 33.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.