fullscreen: "Barbara Harscherin", Hans Sachsens zweite Frau

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Ir Mündlein brint wie ein Rubin 
Wohlgeschmack; auch so stehnd darin 
Ire Zenelein, gestellt mit Fleiß, 
Rund, glat, geleich den Perlein weiß 
Milchfarb so sind auch ire Wangen, 
Mit roseuroter Farb umbfangen, 
Darinn zwey kleine Grüblein zart. 
Ir Euglein braun, lieblicher Art 
Darzu ein lang fliegendes Haar, 
Liechtgelb, geleich dem Golde klar, 
Zierlich kraus oberhalb der Ohren 
Darzu hat auch die wohlgeboren 
Ein Hälslein und ein Kehlen weiß 
Darunter zwey Brüstlein ich preis, 
Mit plauen Ederlein geziret, 
Hin und wider gedividiret. 
Ir Bäuchlein glat, gwollen und lind, 
Ir Schultern wol gebildet sind, 
Lang dünn und grad ir Seiten send, 
Schön und gerad an allem'End, 
Ir Händ und Füß subtil und adlich, 
Ir gantzer Leib der ist untadlich; 
Und tritt her in irm Gebend und Gwand 
Gantz erbarlich nach irem Stand. 
Und wenn sie Argus sehen thet, 
Der vor Zeit hundert Augen het, 
So müst er ir doch sprechen Lob, 
Der geleich glaub ich, und wenn auch ob 
Apelles, der best Maler werd, 
Itzund noch lebet hie auf Erd 
Und ir Bildnus entwerfen solt 
Und gleich all sein Kunst brauchen wollt 
Mit seinen meisterlichen Sinnen, 
Würd im doch all seine Kunst zerrinnen, 
Daß ers malet so schön und zart, 
So holdselig freundlicher Art, 
Wie sie denn itzt auf Erd ist Leben, 
Das ir durch die Natur ist geben.“
	        
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