fullscreen: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

I1. Die Festtage * 
„Dergleich' mit Maß, Gewicht und Ellu 
Thun sie tückisch hinüberschnelln, 
Dergleich' mit Schreiben, Zähl'n und Rechen 
Thun sie die Treu und Ehr oft brechen, 
Auch mit dem Judenspieß sie rennen .. 
Und trotz alledem geht es beim Kaufmann oft schief, wie 
heutzutage auch noch ... 
Daß er zuletzt gar muß entlaufen 
Von Ehr' und Gut und was er hat— 
Im Handwerk gibt es auch der Mißstände genug, die 
seinem kundigen Blick nicht entgehen, und die man zum Teil 
auch heute noch antrifft: 
Da ist ein Reißen Tag und Nacht, 
Viel neuer Gattung wird aufbracht, 
Brechen ihr Ordnung und Gesetz, 
Einer arbeit' dem andern zu Tretz, 
Setzen einander die Kunden ab 
Und auch die Knecht durch heimlich' Gab 
Der Reich' den Armen thut verlegen 
Und will die Arbeit wohlfel han, 
Ein Suppensieden auch darvon. 
Vernen viel Bub'n in allen Sachen, 
Nehmen Geld, sie zu Meister zu machen, 
Und wo jetzt sollt' ein Werkstatt sein, 
Seind allmal wohl drei für ein, 
Geben wohlfel zu Neid einander, 
Bis sie verderben allesander. 
Desgleichen schildert er das Familienleben, den schlechten 
und nachlässigen Mann, den Spieler, Verschwender, den Geizigen, 
Untreuen und Eifersüchtigen; aber auch die andere Hälfte in 
der Ehe, die Frau, die eitle und schmutzige, die verlogene und 
hinterlistige, die boöse und zänkische, die Mann, Kind und Gesinde 
quält und das Familienleben zur Hölle macht. Und so könnte 
man noch lange fortfahren; denn alle Verhältnisse des täglichen 
Lebens läßt er an uns vorüberziehen und in so naturwahrer, 
lebensvoller Weise, daß sie Eindruck machen mußten.“
	        
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