Objekt: Nürnberg

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beiden schlanken, in eine Höhe von 265 Fuss emporstre- 
benden Thürmen gewährt einen Anblick, wie ihn nur 
wenige gothische Kirchen zu bieten vermögen. Das Por- 
tal ist mit vielen Steinsculpturen , welche Scenen aus der 
heil. Geschichte darstellen, geschmückt; über demselben 
erscheint eine grosse, künstlich durchbrochene Rosette. 
An den Thürmen lässt es besonders schön, dass sich das 
Werk vom Kranze anin ein Achteck bricht, dessen Seiten 
da, wo sich das metallene Dach ausihnen erhebt, ringsum 
in Spitzen endigen. Das Innere der Kirche ist gross 
und ehrwürdig. Sechs und zwanzig Büschelsäulen von 
röthlichem , durch das Alter geschwärztem Sandstein er- 
heben sich in eine mächtige Höhe und tragen das Dach, 
unter welchem sie sich in Spitzbögen vereinigen. Der 
Hauntaltar an der Ostseite ist neu, wurde erst im Jahre 
1840 nach einem Entwurf von Heideloff an der Stelle 
eines älteren errichtet; ebenso die Kanzel. Letztere 
wurde 1839 nach einer Zeichnung von Heideloff durch 
den Bildhauer Rottermund in weissem Stein ausgeführt. 
Die grösste Sehenswürdigkeit in der Kirche ist, neben 
den Glasmalereien , das Sakramentshäuschen. Es be- 
steht in einer 64 Fuss hohen, künstlich verschlungenen 
und durchbrochenen, mit mancherlei biblischen Figuren 
gezierten Steinpyramide, die sich an einer der Säulen 
in der Nähe des Altars erhebt. Der berühmte Meister 
Adam Kraft (gestorben 1507 im Spital zu Schwabach) 
hat dieses unvergleichliche Kunstwerk mit zwei Gesellen 
auf Kosten eines Hans Imhof, der ihm 770 Gulden da- 
für bezahlte, in den Jahren 1496 bis 1500 ausgeführt. 
In den Jahren 1837 und 1838 wurde dasselbe durch den 
Bildhauer Rottermund restaurirt. Die Glasmalereien 
in dieser Kirche (an den Fenstern in der Rundung des 
Chores) sind die bedeutendsten, welche die Stadt Nürn- 
berg aufzuzeigen hat. Das erste dieser Fenster, zunächst 
an der Sakristei, ist von dem Schweizer Springlin 1481 
gemalt und von dem Probst Laurentius Tucher ge- 
stiftet. Das zweite Fenster, von Heinrich Hirsvogel 
(starb 1440) gestiftet, sieht jetzt ziemlich leer, da nach 
Aussterben der Hirsvogel ein Erbe derselben, Julius Geu- 
der, die meisten Malereien wieder herausnehmen liess. 
Auch dem dritten Fenster hat man viele Gemälde wieder 
entzogen. Dagegen ist das vierte völlig mit der herr-
	        
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