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nicht einmal mit Dank abgelehnt! „Der dortige Theaterdirektor
wandte sich“, schreibt Wagner (Schriften X. 161) selbst, „wegen
der Acquisition der „neuen Oper“ an mich; ich erfuhr zu gleicher
Zeit, dass man dort damit umgehe, Hans Sachs ein Denkmal
zu setzen, und legte nun dem Direktor als einzige Honorar-
bedingung die Abtretung der Einnahme der ersten Aufführung
der „Meistersinger“ als Beisteuer zu den Kosten der Errichtung
jenes Monumentes auf; worauf dieser Direktor mir gar nicht
erst antwortete.“ —
Aus gleichem Anlass erschienen „Hans Sachs. Sein Leben
und seine Dichtungen. Eine Festgabe zur Errichtung des Denk-
mals in Nürnberg am 24. Juni 1874. Von C. Lützelberger;“
ferner: „Hans Sachs und die Meistersinger von Nürnberg ...
Mit einigen von Hans Sachs komponierten und anderen origi-
nellen Meistergesängen. Von Friedrich Schultheiss“; und
die Festrede von Dr. A. Westermayer „Hans Sachs, der Vor-
kämpfer der neuen Zeit“.
Zwei Jahre später — 1876 — feierte man den 300jährigen
Todestag des Meisterdichters im Germanischen Museum, wobei
W. Krück eine Ansprache hielt.
Auch die wissenschaftliche Hans Sachs-Forschung setzt
jetzt intensiv ein und zeitigt schöne Früchte. So z. B. brachte
das „Archiv für Litteraturgeschichte“ 1878 Karl Goedeckes
Arbeit: „Die Büchersammlungen des Hans Sachs“ und von Ed-
mund Goetze: „Das dreizehnte Spruchbuch des Hans Sachs“ und
„Hans Sachs als Gegner des Markgrafen Albrecht Alkibiades“.
Selbst Unterhaltungsblätter und Tageszeitungen bringen nun
ab und zu Aufsätze über Hans Sachs; z. B. die „Allgemeine
Zeitung“ bereits 1870, Beilage No. 283, von R. Bechstein;
dann die „Gegenwart“ 1873 „Hans Sachs als Streiter in Kirche
und Staat“ und sogar die „Gartenlaube“ 1879 „Die ‚Juister‘
und ein Hans Sachsischer Schwank“, beide Aufsätze von Karl
Blind. U.s. w.
Akademische Abhandlungen und populäre
Erzählungen.
Nachdem bereits 1701 Thomasius mit seiner Abhandlung
„Morum cum jure seripto contentione“ vorangegangen war,