vnd Trost⸗Sermon.
rende Kinderblattern angefallen / auff welche er sich sehr ge⸗
foͤrchtet / dann weiln er gewust / daß dieselben den armen Kin⸗
dern hart zusetzten / vnd viel daran stuͤrben / da hat er seine Zu
flucht zur Artzney genommen / vnd Freytags den o. Octobris/
zu sunes Herrn præceptoris Ehewirtin gesprochen: Wenn
er anheims komme / wolle Er seine Fraw Mꝛutter bitten / daß.
man jhn purgiere / damit er desto weniger Blattern bekomme/
auch solches uͤber dem Nachtessen angebracht. Wann aber
niemaand etwas widriges sich besorget / (weiln noch keine An⸗
zeigungen zu den Blattern sich ereignet /) so ist sein Anbrin⸗
gen an seinen Ort gestellet worden.
Was aber den lieben Knaben geahnet / das ist andern
Tags / Sonnabends an jhme außgebrochen / wann Er fruͤ
das Bauchwehe geklagt / darumb jhn die Fraw Mutter
von der Schul ab⸗vnd bey sich zu Haus behalten w ollẽ / weiln
er aber auff vorstehenden Sontag bestellt gewesen / die auff⸗
gestellte Knaben in der Spital⸗Kirchen zum H. Geist / zu fra⸗
gen / als hat er selbsten in die Schul geeuet / vnd seinen anbe⸗
fohlenen Sachen abgewartet. KHach geendeter Schul / ist er
matt vnnd muͤd nacher Hauß kommen / sich außgezogen/ zu
Bett geleget / Purgier⸗Pillen / vnd andere Hauß⸗Mittel / a⸗
ber ohne Verfaͤngnuß gebraucht. Dann jhn gar schnell eine
starcke Hitz uͤberfallen / die grossen Durst vervrsachet / densel⸗
ben zu leschen / hat er starck nach Trincken gethan / darumb
jhm daũ vnterschiedlichmal Geeranck gereichet worden / aber
sich jedesmal gar bald darauff uͤbergeben / welches die Natur
sehr geschwaͤcht. Solches / als ers gemercket / seine Seele
in Gedult gefasset / Gott sich befohlen / vnd begehrt /
auff den Cantzeln oͤffentlich fuͤr ihn zu hitten auch
die Zettelein hierzu geschrieben / selbsten bestellet.
7).
Mon—⸗