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J Ehrsiliche Leich⸗ J ———
Er ein Monat vor seinem End / an einem Samb⸗
stag / in Abwesen seines lieben Vatters / saner lieben
Wutter zugesprochen / Er woite in die Vesper zur
Beicht / vnd Sontags drauff zum H. Abendmal—
gehen / mit Vermelden / er seine Beicht kuͤnte / vnd den
Bebrauch desselben verstunde: Weiln Sie aber sag⸗
te/ er wuͤrde wegen seiner Jugend nicht zugelafsen/
er solte sich dessen nur nicht vnterstehen / rc hat ersich
sehr daruͤber betruͤbt / daß er solchergestalt scin Christ
lich Vorhaben nicht ins Werck setzen kunte. Wie
Er daun gegen seine liebe Eltern sich erwiesen⸗ vnterthaͤnig
vnd gehorsam / gegen Freund vnd Bekante / freundlich vnnd
holdselig / gegen seine Geschwistrigt / trew vnd friedsam / vnd
gegen maͤnniglich ehrerbietig vnd uebreich mit Worten / Ge⸗
berden vnd Wercken sich erzeigt. So bald Er auß der Schul
nacher Hauß gelanget / hat er seinen Manlel ab / pnud nach
seines Hertzens Trieb vnd Neigung einen Priesterlichen Ha⸗
bit angeleget / jhm eine Cantzel erbawet / darauff gestiegen / ei⸗
nen ordentlichen Eingang / (den Er mit Fleiß von dem
Herrn Prediger M. C. W.erlernet/ dessen Predigten Er bey⸗
gewohnt / gemacht / darauff das Vatter vnser gebetet / vnd
einen Text auß einem Buch abgelesen / nach Zuthun desselbẽ/
mit ernstlichen Worten vnd Geberden manch schoͤnen Ser⸗
mon verrichtet / darzu Er sich gebraucht der Psalmen / Geist⸗
lichen Liedern / vnd schoͤnen Reim⸗Gebetlein/ so von Christi
thewrem Verdienst / vnd von seinem / vns von Suͤnden wa⸗
schenden Blut / handeln / damit GOttes Lob vnd Woltha⸗
ten verkuͤndiget / auch fast jedesmal mit erhabener Stimin/
mit diesem Hertzen⸗Seufftzerlein beschlossen:
Ach