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Jedes in der Spannungsreihe tiefer stehende Metall besitzt dem Zink
gegenüber einen gröfseren Binnendruck, welcher auf gröfserer Anzahl der
Teilchen pro Normalfläche, oder auf gröfserer Anziehung der Einzelteilchen
beruhen kann und in beiden Fällen wird sich dieses Überwiegen des
Binnendruckes auch gegenüber dem für alle Metalle gleichen dritten Körper,
der Schwefelsäure, geltend machen.
Damit ist jedoch nur die Klemmanspannung zwischen Zink und Kupfer
in Schwefelsäure erläutert, es fehlt daher immer noch eine Erklärung für
das treibende Element des konstanten Stromes, die jedoch erst im letzten
Kapitel IX gegeben werden kann.
Alles bisher Gesagte beschäftigt sich fast ausschliefslich damit, die Ursache
der Entstehung elektrischer Ladungen nachzuweisen, während im Folgenden
das Wesen derselben genauere Betrachtung finden soll, zumal die Frage über
die rasche Fortpflanzung elektrischer Energie, sowie der Umstand, dafs die
Elektrizität sich scheinbar nur auf der Oberfläche der Körper anzusammeln
vermag, bislang noch keine befriedigende Erklärung gefunden haben:
Elektrische positive Ladung ist Energiezunahme des geladenen Körpers,
welche in zweierlei Form vorhanden sein kann:
1. Als kinetische Energie der Teilchen des ganzen Körpers.
Als solche ruft sie die Verminderung der Oberflächen-
spannung und die Vergröfserung der Energie der Lage der
Teilchen hervor.
Als Vergröfserung der Energie der Lage der Teilchen. Diese
Zunahme wird durch Verminderung der jOberflächenspannung ohne
Änderung der kinetischen Energie der Teilchen bewirkt.
Punkt eins ist der Vorgang der Erwärmung und stellt einen stabilen
Zustand dar, der nur durch Energiezuwachs oder Energieverlust geändert
werden kann, während im Fall zwei ein labiler Zustand, eine Zwangslage
geschaffen wird, die den Körper befähigt, selbständig Energie abzugeben:
Während die Erwärmung zunächst auf ein Teilchen übertragen wird und
von diesem ausgehend nach aufsen wirkt, beginnt die elektrische Ladung
mit einer Druckentlastung von aufsen und wirkt von da aus nach innen.
Den Vorgang kann man sich klar machen, indem man einerseits ein mit
einem Gas gefülltes, durch einen verschiebbaren Stempel verschlossenes
Gefäfs annimmt und den Stempel durch Erwärmung sich verschieben läfst,
während man ein zweites Mal den Kolben herauszieht und so das Gas
unter Abkühlung verdünnt. Im ersteren Fall wird der Kolben seinen
Stand solange beibehalten, als eine Änderung der äufseren Einflüsse nicht
eintritt, während im zweiten Fall durch das Nachlassen der Kraft, die den
Kolben herauszog, dieser wieder den Stand vor der Verdünnung einzu-
nehmen versucht. Elektrische Ladung ist somit die von aufsen
her bewirkte Vergröfserung oder Verkleinerung der Ober-
flächenspannung eines Körpers, ohne vorhergehende Änderung
der kinetischen Energie seiner Teilchen.