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seit langen Jahren befreundet; der kundige Kaufmann
hatte den in allen Geldgeschäften unbewanderten Mann
oft genug mit gutem Rate unterstützen müssen. Die bei—
den nannten sich gegenseitig „Herr Gevatter“, und der
alternde Junggesell faßte für den kleinen Martin, dessen
stilles, grübelndes Wesen ihn förmlich anzog, eine abson—
derliche Vorliebe. Und das Schulbüblein merkte trotz
seiner jungen Jahre, daß in dem für einen Sonderling
erachteten Mann ein seltener Geist wohnte. Was küm—
merte es den einsamen Junggesellen, der bei seiner kleinen,
hageren Statur noch älter erschien, als er war, was die
Leute über ihn dachten und witzelten? Er nahm es ihnen
nicht übel, und ärgerte sich noch weniger darüber. Denn
seine Gedanken schweiften weit über die engen Stadt—
mauern, öfter sogar noch weiter über die Erde überhaupt
hinaus. Die Sonne und der Mond und die Sterne am
Himmel waren seine liebsten Bekannten; er las und stu—
dierte Tag für Tag, was die Gelehrten früherer Jahr—
hunderte über ihr Wesen und ihren Lauf ausgeklügelt und
niedergeschrieben hatten. —
Es konnte als ein sicherer Beweis der Zuneigung,
die der sternkundige Mann für den Schulbuben gefaßt
hatte, gelten, daß er diesem eines Tages erlaubte, in
sein Arbeitszimmer, das sonst fast allen fremden Augen
verschlossen war, einzutreten. Bis dahin haͤtte sich der
Marktin nach Herzenslust in den weiten, geräumigen Bo—
denstockwerken, die dreifach übereinanderlagen, umgethan,
aus den Fenstern und Luken über die Dächer der Vater—
stadt Rundschau gehalten, des Vaters Haus aufzufinden
gesucht und sich an den spitzigen Türmen der Lorenzo—
und Sebalduskirche erfreut. Seit er aber den ersten Blick
in Herrn Walthers Studierzimmer gethan, wollte kein