Volltext: Kummeri Verba Valedictoria, Das ist: Kummerische Trost-Predigt von Kümmernussen

Leichpredigt. 13 
esne Seele. Zugeschweigen / daß sie jezuweilen auch traur⸗ 
müthig werden uͤber den boͤsen Unfaͤllen / wenn sie mit 
Rechts-Processen bedrohet / oder mit einem paar Schu⸗ 
hen wollen fortgewiesen werden / oder da es heisset: Zum 
Thurn hinein / oder zum Thor hinaus. Dahero liset man 
von dem obgemeldtem Kirchen. Vatter / daß er bey seiner 
Ordination sehr geweinet / indem er die schwere und ge⸗ 
faͤhrliche Buͤrde des Predig Amts betrachtet. Und mag 
es Unser Wolseel. Herr Mitbruder dahin abgesehen ha⸗ 
ben / wenn er alljaͤhrlich an dem Tage / da er nach alter 
wolhergebrachter Ordnung der Christlichen Kirchen / durch 
Priesterliche Vorbitte und Haͤnde-Auflegung / ordinirt 
worden / das ist / am H. Auffarthstage in Bußfertigkeit 
sich mit GOTT versoͤhnet / und durch den Gebrauch des 
Hoͤchheiligen Sacraments seinen Glauben gestaͤrcket. 
Mun folget leztens die Lehre des kummerhafften Trost⸗ 1I. Lehre. 
Predigers / welche von grosser Anmuth ist / von deren wir 
am allermeisten reden / und am liebsten und laͤngsten zuhoͤ⸗ 
ren sollten / aber es mangelt der Zunge an Beredtsamkeit / 
und vielleicht auch zum Theil dem Gehoͤre an Gedult. 
Kurtz! Die Wortelauten also vom Ruhm und Ehre GOt⸗ 
les: Deine Troͤstungen ergoͤzten meine Seele. Er 
weiset eine annehmliche Communion und Gemeinschafft / 
Dein und Mein / die im grossen Unterscheid bestehet / aber 
sich zusammen wol begehet. Der Unterscheid ist / daß der 
eine Theil gibet / der andere nimmet. Der eine gibt Troͤ⸗ 
stung / der andere empfaͤngt Ergoͤzung. Er bekennet / 
Gott habe / was Er / als Koͤnig / nicht habe / auch sonst 
nirgend zu sinden wisse / Troͤstungen. Sein Herz hin⸗ 
gegen hat nichts denn Kuͤmmernussen. Was andere 
haben / ist nicht vom erklecklichen Nagdruck. Nare 
eim
	        
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