Object: 1828-1833 (1. Band)

Eine rappelnde Klatschmühle. 
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Seite nebst einem guten Freunde zum erstenmale in Nürnberg an— 
gekommen, welche beide Personen die wichtigste Rolle in Kaspars 
Geschichte bis an sein trauriges Ende gespielt haben.“ Stanhope 
tauchte am 22. Oktober, also den 5. Tag nach seiner ersten Verwun— 
dung, zum erstenmale in Nürnberg auf. Er hegte die Absicht, mit 
Hauser nach Italien zu gehen, „wo es ihm allerdings ein Leichtes 
gewesen wäre, sich seiner durch eine gedungene Hand in der Stille 
und ohne Nachteil zu entledigen.“ ()) Was Stanhope mit Wessenigs 
Liebschaft zu thun hätte, fragen wir gar nicht. „Der Präsident 
v. Feuerbach aber wurde durch die Untersuchung in Ungarn gänz— 
lich irre geführt; denn die verschmitzte Dalbon wurde schon früher 
in dem Irrenhause entweder von Stanhope oder von einem der ge— 
nannten. Kavaliers (oben S. 236)) hinlänglich unterrichtet, was sie 
reden sollte, um — alle hinters Licht zu führen. Man bürdete 
die Sache einem hohen Manne aus einem fürstlichen 
Hause auf . . . . Aus obigem ist zu ersehen, daß Kaspar Hauser 
wohl der Mutter nach einer fürstlichen Familie angehörte und An— 
sprüche auf großes Vermögen hatte), aber kein geborener 
Prinz, auch kein seines Rechtes beraubter Thron— 
folger war.“ 
Am 14. Dezember 1833 wurde Kaspar von einem, aber nicht 
von demselben Manne (wie am 11.) angeredet: Sind Sie nicht der 
1) Als „Magnat“ aber nicht. Tucher schrieb' am 13. Oktober 1831 an Feuer— 
bach: „Ter alte Bartakowitsch hatte zwei Töchter; die eine, ein bildschönes, aber 
sehr lockeres Mädchen, ging in späteren Jahren in ein Kloster unter die englischen 
Fräulein zu St. Pölten, die andere heiratete den Grafen oder Baron Stubenberg 
und den Grafen Majthoͤnyi. Bei dieser war die Dalbonne und der Müller. So 
weit ist alles gut und läßt die größte Menge vön Konjekturen zu. Nun kommt 
aber der höhnende böse Geist (der hinter allem steht, was man für den Beginn 
einer Enthüllung des furchtbaren Geheimnisses hälts. Die Bartakowitsch haben 
nichts, ebenso wenig hatte der (Bayer) Stubenberg (f 1809) etwas. Dagegen 
hatte der nun auch verstorbene Majthenyi ein sehr bedeutendes Vermögen. Merey 
ist ebenso, wie wir alle, der Meinung, daß von einer u nehelichen Geburt hier 
gar keine Rede sein könne, indem solche Fälle nicht so selten sind.“ Außerdem gab 
es in Preßburg vortreffliche Anstalten, solche Kinder unterzubringen. „Ebenso 
wenig läßt sich aber auch bei diesen Familien ein Grund der Entfernung eines 
lästigen Miterben denken.“
	        
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