zur Lösung der Frage heraus, von denen jedoch, wie auf den ersten Blick
ersichtlich war, keiner zum heißersehnten Ziele zu führen geeignet war,
im Anschluß hieran kam vor ungefähr einem Jahre der Vorschlag, das
alte Netz durch die Stadt an zukaufen, auf das Capet, konnte jedoch
infolge der maßlos übertriebenen Fforderungen der Gesellschaft
zu keinem positiven Ergebnisse führen, und endlich in zwölfter Stunde
machte die Stadtgemeinde Nüruberg entschlossen einen ersten
Schritt zum Bau eigener, städtische Kegiestraßenbahnlinien,
ist aber leider sofort nach diesem ersten Schritte wieder zaudernd stehen
geblieben.
Während man sich vor kurzer Zeit noch vielfach gegen den Bau
und Betrieb von Straßenbahnen in städtisscher Regie sträubte,
hat sich heute überall die Auffassung siegreich Bahn gebrochen, daß nur
im Regiestraßenbahnsystem das Heil liegt. Es kann deshalb auch für
VNürnberg-Ffürthekaum ein anderes System mehr in Frage kommen.
Früher neigte man der Ansicht zu, die Stadt könne, ohne sich zu erst in
den Besitz des alten Netzes gesetzt zu haben, au den Bau und Betrieb
der unbedingt notwendigen neuen Linien nicht herantreten. In den
folgenden Ausführungen wird diese irrige Ansicht gläuzend widerlegt.
Der Ankauf des alten Netzes würde eher ein Hindernis denn eine Förderung
des Regiestraßenbahnsystems bilden, vollends wenn das alte Netz außer
allem Verhältnis zu teuer angekauft werden müßte.
Dies ist jedoch nicht das einzige Verdienst der nachfolgenden Auf—
sätze, welche im Laufe der Monate Januar und Februar als fortlaufende
Artikel in der „Nordbaperischen Zeitung“ erschienen sind.
Nachdem dieses Blatt seit etwan! / Jahren die öffentliche Diskussion dieser
Lebensfrage für Nürnberg-Fürth in Fluß gebracht und dafür gesorgt
hatte, daß dieselbe von der Tagesordnung nicht mehr abgesetzt werden
konnte, ließen Verlag und Redaktion des Blattes durch eine bewährte
nechnische Rraft, die nicht nur über langjährige, theoretische und
praktische Erfahrungen im Straßenbahnwesen, sondern auch über
zenaue Kenntnis aller einschlägigen lok a lein Verhältnisse verfügt, ein
eingehendes, weitausschauendes, wohlbegründetes Programm für den
Bau eines von der bestehenden Straßenbahngesellschaft unab⸗
hängigen, in sich geschlossenen und zweifellos erträgnisfähigen
städtischen Regiestraszenbahnnetzes ausarbeiten, welches, wie sich der
geehrte Leser überzeugen möge, für die gedeihliche Entwicklung unseres
Straßenbahnwesens eine gesicherte und solide Grundlage bildet. Der
Verfasser hat sich damit um die Stadt Mürnbergund um das gesamte
Publikum ein unbestreitbares Verdienst erworben und eudlich Klarheit und
Uebersichtlichkeit in die an und für sich schon schwierige, durch den Wider—
streit öffentlicher und privatkapitalistischer Interessen aber noch mehr, und
zwar zum Teil absichtlich verworrene Angelegenheit gebracht, auch die