Metadaten: Festschrift gewidmet den Teilnehmern an der 32. Wanderversammlung Bayerischer Landwirthe in Nürnberg vom 12.-14. Mai 1895

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Kulturen herangezogen; dabei ist es gleichgiltig, welche Gemüsepflanzen 
denselben vorangehen, wenn nur die Gewender gut mit Mist, 534 —60 Fuhren 
à 20-25 Ztr. per ha, versehen worden sind. In der Regel bringt man 
denselben im Frühling unter und wendet dabei das Feld auf ca. 40 em. 
Nach dem Wenden kommt das Ebnen des Bodens mit dem Rechen und 
darauf das Schnüren desselben auf 40 ã50 em im Quadrat. Di— stärker 
treibenden englischen Sorten erhalten gewöhnlich einen Standraum pro 
Stock von 0,25 qm, dagegen die übrigen feineren einen solchen von 0,16 qm 
zugewiesen. Bei 4 qm beanspruchender Bodenfläche pro Pflanze stehen 
auf dem Hektar 40000 Pflanzenindividuen; dies macht bei 140 g pro 
Exemplar für genannte Fläche einen Pflanzenbedarf von 5600 Kkg aus. 
Im Herbst 1894 wog nämlich bei Herrn Fleischmann in Höfles eine sehr 
große eingemietete Samenpflanze 870 8, eine mittlere 120 g und eine 
ktleine 50 F. Im Durchschnitt kann man annehmen, daß das Gewicht 
einer für die Einwinterung zugerichteten Mutterpflanze sich zwischen 120 
und 160 g bewegt. 
Eine sehr mißliche Erscheinung bei der Produktion des Samens der 
verschiedenen Kohlarten und Varietäten ist das Verbastardieren der— 
selben durch Übertragung des Blütenstaubes durch Insekten oder den Wind 
von der einen Pflanzenform auf die andere. Kohlrabi, Wirsing, Winter— 
kohl, Rosenkohl, Weißkraut, Blaukraut, Carviol, Kohlrüben, Weißrüben 
werden, wenn nicht genügend große Entfernungen zwischen den einzelnen 
Pflanzungen mit gleichgearteten Sämlingen vorhanden sind, gegenseitig un— 
gemein leicht bestäubt und liefern dann eine Nachkommenschaft, die die 
Formen verschiedener Mutterpflanzen angenommen und damit jeden Kultur— 
wert eingebüßt hat. Produzenten, Händler und Konsumenten derartiger, 
leider nicht gar selten anzutreffender Saatware sind in gleicher Weise ge— 
schädigt. Der erstgenannte wird mit der Zeit unfehlbar seinen Abnehmer 
verlieren; der Händler muß sich notgedrungen sorgfältigeren Züchtern 
zuwenden, um seine anspruchsvolle Kundschaft zu erhalten, die durch den 
Ausbau falscher Kulturpflanzen um den Preis ihrer Mühe und Arbeit 
gebracht wird. Sehr gerne verbarstardieren die blauen und weißen Kohl— 
rabi, ferner die Wiener, Prager und englischen Sorten; es blühen zwar 
zuerst die Wiener und Prager Kohlrabi, aber die zuletzt auftretenden 
Blüten derselben können doch noch die übrigen später blühenden Kohlrabi— 
sorten, ferner das gleichzeitig in der Blüte stehende Kraut, den Wirsing, 
die Kohlrüben u. s. w. zum großen Nachteil des konomen bestäuben. 
Der gewöhnlich anfangs bis Mitte Mai blühende Weißrübsamen kann 
natürlich die erst zu Beginn des Juni in der Blüte befindlichen genannten 
Gemüsepflanzen nicht mehr schädigen. Bei der größeren Zahl der in einer 
Ortschaft Samenbau treibenden Landwirte und dem relativ kleinen Grund— 
besitz derselben ist es aus vorstehenden Gründen eine Hauptaufgabe, in ein
	        
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