fullscreen: Die Nürnberger Bleistiftindustrie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart

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Bleistiftmacher dorstselbst vorfinden, während vor der 
Stadt nicht weniger als 16 Stümpler ihr Wesen treiben; *) 
zo ist in der Stadt das Gewerbe fasst zur Bedeutungslosig- 
keit zurückgesunken. 
Drei Gründe erklären diese merkwürdige Erscheinung. 
Die Bleistiftmacher vor der Stadt sind 1. nicht daran 
gebunden, nur männliche Arbeiter anzustellen, die einen 
bestimmten Lehrgang durchmachen, sie können auch Frauen, 
selbst Kinder verwenden; sie sind 2. frei von jeder Be- 
schränkung der Zahl ihrer Arbeitskräfte. In der Ordnung 
der Bleistiftmacher findet sich allerdings keine hierauf 
bezügliche Bestimmung; allein der Umstand, dass nirgends 
von mehreren Gesellen oder Lehrjungen eines Meisters 
die Rede ist, lässt uns eine diesbezügliche Mitteilung 
Gatterers, der sich persönlich längere Zeit in Nürnberg 
mit dem Studium der Verhältnisse befasst hat, wohl glaub- 
lich erscheinen; er schreibt: ”) „Die in der Stadt wohnenden 
Meister dürfen nur mit vier Händen arbeiten, d. h. nur 
einen Gesellen und einen Lehrjungen halten. . .“ 
Und 3. sind die Stümpler nicht gezwungen, auUS- 
schliesslich in ihrer Werkstätte Leute zu beschäftigen,°) 
sie können auch Heimarbeit zur Einführung bringen. 
Die Stümpler sind somit in der Lage, an Arbeits- 
kräften zu beschäftigen wen sie wollen, wieviel sie 
wollen und wo sie wollen. 
Und sie haben sich diese Freiheit mit der Zeit immer 
mehr zu nutze gemacht, sie haben die Betriebe ausge- 
dehnt, die Zahl der Arbeitskräfte vermehrt und auf Grund 
davon eine bessere, speziellere Arbeitsteilung eingeführt.*) 
Kinen Begriff der Ausdehnung mag die Thatsache geben, 
I) Gatterer, a. 2. O. p. 242. 
2) za, Ö. p. 242. 
3) Ordnung Art. 9. 
1) Nach K. Bücher, Entstehung der Volkswirtschaft (p. 127) 
wäre dieser Vorgang als „Arbeitszerlegung“ zu bezeichnen.
	        
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