Volltext: Gottes Hand ohne Qual/ oder Schrifftmässige Erklärung des schönen Machtspruchs/ Sapient. III.v. 15. Der Gerechten Seelen sind in Gottes Hand ... Bey ... Leich- und Begräbnüs/ Der ... Ursula/ Des ... Leonhard Gollings/ RothenBierbraeuers und des Kleinern Raths in der Käys. freyen Reichstadt Nürnberg/ ehelichen Hausfrauen/ Welche am 17. Monatstag May/ des 1659. Jahrs ... eingeschlaffen/ und hernach den 23. ejusdem uff S. Rochus Kirchhof solenniter ... bestattet worden

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auf ihr erkauftes Recht sich stützend, sandten sie eine Bot— 
schaft an dieselben mit der Frage: „Wer ihnen die Erlaub— 
niß gegeben, an der Fastnacht ebenfalls einen Schembart 
auszurichten.“ Stolz antworteten die Kaufleute, daß sie 
hierüber Niemand Rechenschaft zu geben schuldig wären. 
Auf diese Antwort hin wurden sie alsbald von den Andern 
angegriffen, ein Theil von den Pferden geworfen, die Uebri— 
gen auseinander gejagt. Der Rath aber wehrte sofort dem 
Tumult, hielt den Angreifern eine scharfe Strafrede, und 
verurtheilte die ganze Gesellschaft zu dreitägigem Gefängniß. 
Bis zum Jahre 1524 war diese Fastnachts-Belustigung mit 
kurzen Unterbrechungen ziemlich regelmäßig abgehalten worden, 
und unterblieb nur dann, wenn die Stadt durch Kriegsläufte, 
Krankheiten, oder ähnliche Nöthen bedroht war. Bei der 
Einführung der Reformation aber hat man dieselbe, wie es 
scheint, zu beseitigen gesucht, denn es dauerte fünfzehn Jahre 
bis wieder ein Schembart, und zwar der letzte, gelaufen ist. 
Damals lebte zu Nürnberg der Prediger Dr. Osiander, ein 
äußerst gelehrter Mann und eifriger Protestant, — so 
haben wir ihn bereits kennen gelernt — der mit un— 
gestümer Heftigkeit alles verdammte, was nur im Entfern— 
testen an das Pabstthum erinnerte; dem mochte nun der 
aus der katholischen Zeit herstammende Schembart ein wahrer 
Greuel sein; das Volk aber schien in dieser Hinsicht doch 
nicht ganz seine Meinung zu theilen, und somit wurde 
denn im Jahre 1539 am 17. und 18. Februar wieder einmal 
ein großer Schembart abgehalten, der aus 150 Personen 
bestand, und dessen Hauptleute Jakob Muffel, Joachim 
Tetzel und Martin von Ploben waren. Der Aufzug war 
einer der prächtigsten, die je abgehalten worden waren, die 
Hölle aber war ein großes Schiff, von Buben gezogen, in 
diesem stand ein dicka Pfaffe, statt des Meßbuches ein 
Brettspiel in der Hand haltend, ein Doktor und ein Narr 
standen zu beiden Seiten. Unglücklicher Weise wollte man 
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