Full text: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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Bald darauf wollte der Ritter von Heideck einen Ritt 
nach Rostall unternehmen, und eine solche Gelegenheit nun, 
denselben zu überfallen, sollte Heinicke den Nürnbergern an— 
zeigen. 
Als der Ritter von den Rathsherrn Abschied nahm, 
reichte er auch seinem Knechte, der ihn begleiten sollte, einen 
Trunk auf die glückliche Reise. Ein solcher Trunk wurde 
der Johannissegen genannt. Scherzhaft äußerte der Ritter, 
als der Knecht eben trinken wollte, was würden wir anfan— 
gen, wenn die Schälke von Nürnberg über uns kämen? Bei 
diesen Worten entfärbte sich Heinicke, denn er glaubte sich 
berrathen, und zitternd ließ er den Wein auf den Boden 
dließen. Dies Benehmen fiel dem Ritter auf, er drang in 
den Bebenden, bis dieser ihm zu Füßen stürzte, und den gan— 
zen Anschlag verrieth. Schnell bot der Heidecker alle Be— 
waffneten auf, die ihm im Augenblicke zu Gebote standen, 
und legte sie an geeigneter Stelle in einen Hinterhalt; dann 
machte er sich auf den Weg, und der Knecht mußte das 
verabredete Zeichen geben. Sorglos zogen alsbald die Nürn— 
berger heran, in der sicheren Hoffnung, den gefürchteten Feind 
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zingelt, und der größte Theil von ihnen wurde gefangen. 
Der grausame Sieger machte kurzen Prozeß, gleich auf der 
Stelle ließ er alle die Gefangenen auf einem Berge bei Ro— 
stall aufhängen, selbst die wurden nicht verschont, die unbe— 
waffnet ausgezogen waren, den Strauß mit anzusehen. Ein 
junger Mann, der Sohn eines Wirths, bei dem der Hei— 
decker gewöhnlich einzukehren pflegte, erinnerte ihn daran in 
seiner Angst, und hoffte auf Gnade. Weil du, dies war die 
Antwort, dem ich so oft sorglos mein Leben anvertraut, 
dennoch nach demselben getrachtet, so will ich in Zukunft vor 
dir sicher sin. Der Arme wurde am Höchsten aufgehängt. 
Dies entsetzliche Ereigniß erregte dumpfen Schrecken und 
bange Traurigkeit in der ganzen Stadt, in der indessen die 
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