Volltext: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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fältigem Diebstahl alle das Leben verwirkt, nur der älteste 
gehängt, die andern, weil sie zum Galgen noch zu jung ge— 
wesen, hat man drei Tage nacheinander mit auf den Rücken 
gebundenen Händen und Stricken um den Hälsen in den 
Pranger gestellt, und noch dazu täglich durch den Löwen (des 
Scharfrichters Knecht) in dem Gefängniß mit Ruthen züch— 
tigen lassen. 
Eine qualvolle Vergrößerung der Leiden des Verurtheilten 
auf seinem Todeswege war das Zwicken mit glühenden Zan— 
gen; es geschah gewöhnlich auf der Fleischbrücke. „1576 
den 24. Juli hat man Hannsen Gummann von Cadolzburg 
gebürtig auf einem Wagen hinausgeführt, viermal mit Zan⸗ 
gen gezwickt, und, nachmals mit dem Rad gerichtet. Man 
hat ihm fünf Griff geben sollen, der Nachrichter hat aber 
borgegeben, es wäre nicht gebräuchlich, einem mehr als vier 
Griffe zu geben. Er hatte sein eigen Kind mit Hülfe seines 
Weibes, die zu Cadolzburg ertränkt worden, am Ufer der 
Rednitz lebendig vergraben, auch eines Wirths zu Senken— 
dorf Tochter auf der Straße erwartet, und nothzwingen 
wollen, und als sie sich gewehret, ihr einen Strick an den 
Hals geworfen und erdrosselt.“ 
Nicht minder erfinderisch im Quälen war man für ge— 
ringere Verbrechen, die häufig mit grausamen Verstümme— 
lungen des Körpers bestraft wurden. Einem falschen Spieler 
werden die Augen ausgestochen, dieselbe Strafe erleidet einer, 
der sich mit einem jungen Mädchen vergangen, die Kupp— 
lerin wird auf Backen und Stirne gebrannt; einem Getraid— 
messer, der sein Amt betrügerisch versehen, werden die Ohren 
abgeschnitten, seinen Helfern an der rechten Hand die vor— 
dern zwei Finger abgehauen und allen die Stadt verboten. 
1584 den 23. Aug. kam es zum ersten Mal vor, daß eine 
Frauensperson, eines Steinmetzen Weib von Gostenhof, mit 
Ruthen ausgehauen wurde, weil die Hurerei und Dieberei 
unter den Weibsbildern so überhand genommen, daß die 
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