Volltext: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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zweimal Feuer gegeben, hiezu wurden die Kanonen quf der 
Burg aboefeuert, Trommeln und Pfeifen tönten darein Ge— 
neral Wrangel selbst schoß ein Pistol in die Höhe ab, und 
rief: Weil der Friede nunmehr geschlossen ist, so habe ich 
kein geladenes Gewehr mehr nöthig. Der Lärm wuchs, und 
das Rasseln der Gewehre, der Pulverdampf war so arg, daß 
keiner den andern verstand, mehrere Fenster zersprangen und 
ein Theil der Wachskerzen auslöschte. Hierauf ging es in 
großem Zuge mit Fackeln auf die Burg, die Generale luden 
die Stücke selbst und brannten sie mehrmals ab. Am Rath— 
hause wieder angekommen, gaben sie auf die demselben ge— 
genüberstehenden Soldaten Feuer, welches von diesen er— 
wiedert wurde, und als dies Kriegsspiel geendet war, wurden 
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weise abgedankt, und, weil nunmehr Friede sei, ihrer Dienste 
entlassen. 
Der berühmte Maler Joachim von Sandrart hat dieses 
Friedensmahl noch während der Dauer jener Versammlung 
in einem großen Bilde dargestellt, welches durch den Ge— 
neral Wrangel der Stadt Nürnberg zum Geschenk gemacht 
worden ist. — 
Auch der Herzog von Amalfi gab am 4. Juli 1650 auf 
dem Schießplatz bei St. Johannis ein großes Fest mit Feu— 
erwerk, Tanz, Bankett und Comödie, nachdem er mehrere 
Tage vorher, am 22. Juni, die kleinen Steckenpferd-Reiter 
zufrieden gestellt hatte. Durch einen lustigen Kopf nämlich wurde 
ausgesprengt, daß alle Knaben, welche sich an einem bestimm— 
ten Tage auf einem Steckenpferd vor der Wohnung des 
Herzogs einfinden würden, ein kleines Geschenk als Andenken 
an den geschloßnen Frieden erhalten sollten. Die Nürnberger 
Jugend ließ sich dies nicht zweimal sagen, und an dem ge— 
nannten Tage wimmelte es von Steckenpferd-Reitern vor dem 
Quartier des Fürsten (am Weinmarkt 8. Nr. 95). Als 
dieser die Ursache des sonderbaren Aufzugs erfuhr, lachte er 
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