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gehrt, was sie in so kurzer Zeit zu thun vermöchten, hat
der Rath solchen Bericht gethan, daß er geantwortet: Wenn
die Sach also beschaffen, wolle er selbst nicht gern beim
ersten Angriff in der Stadt bleiben.
Der Kaiser verließ Nürnberg am 18. Juli wieder, und
hegab sich nach Augsburg, wohin er auf den 1. September
einen Reichstag ausgeschrieben hatte. Mit banger Erwar—
tung sahen die Protestanten demselben entgegen, denn dort
nußte es sich entscheiden, was von dem siegreichen Kaiser
für ihre Sache noch zu hoffen war. Ihre Befürchtungen
zeigten sich auch nicht ungegründet, denn auf diesem Reichs—
age kam das sogenannte Interim zu Stande, das so viel
Unruhe und Mißhelligkeiten in Deutschland hervorgerufen hat.
Im Auftrage des Kaisers hatten drei Theologen, Ju—
lius Pflug, Bischof von Naumburg, Michael Heldung,
Weihbischof zu Mainz und Titular-Bischof von Sidon (da—
her Sidonius) und Johann Agricola von Eisleben, (daher
sslebius) letzterer im Dienste des Churfürsten von Branden—
hurg, zwar Protestant, aber dennoch ein Gegner Luthers
und Melanchthons, eine Schrift angefertigt, welche den Titel
rug: Der Röm. kaiß Maj. Erklärung, wie es der Religion
halben im heil. Reich bis zu Austrag des gemeinen Concilii
zehalten werden soll, auf dem Reichstag zu Augsburg den
15. Mai im 1548ten Jahr publicirt und eröffnet und von
gemeinen Ständen angenommen, mit Kaiserl. Majestät Frei—
heit nicht nachzudrucken verboten. Frankfurt an der Oder.“
Diese Schrift nun, welche, wie ihr Titel besagt, in Reli—
gionssachen bis zur Entscheidung derselben auf einem allge—
meinen Concilium für beide Parteicn maßgebend sein sollte,
wurde das Interim genannt. Sie war keinem der streiten—
den Theile recht, und erregte daher nach allen Seiten hin
Unwillen und bittern Spott, trotzdem aber drang der Kaiser,
der, wie es scheint, nur Ruhe haben wollte, mit allem Ernst
auf die genaueste Darnachachtung und Durchführung der in
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