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mahlin vor den wüthenden Bauern, ihre Thränen können
ihn nicht retten von einem grausamen Tode; hier aber sieht
man den Bauernführer Jäcklein Rohrbach entkleidet an einen
Baum gebunden, bei einem ringsum angelegten Feuer
langsam braten, Hand in Hand gehend ziehen ganze
Reihen Bauern im Land umher als blinde Bettler; der
Markgraf Casimirx zu Ansbach hatte ihnen die Augen aus—
stechen lassen. —
Unter den fränkischen Reichsstädten war Rothenburg an
der Tauber von den Bürgern selbst in den Strudel des Auf—
standes hineingezogen worden; der Wittenberger Bilderstürmer
Bodenstädt hatte dort seinen Wohnsitz aufgeschlagen. Die
übrigen, namentlich Nürnberg, wußten sich klüglich zu wahren.
Hiezu war die Stadt freilich schon durch ihre Lage begün—
stigt, ihr Gebiet erstreckte sich in seinem größeren Umfange
nach einer Gegend hin, welche dem Heerd des Aufstandes
ziemlich fern lag; doch hatte derselbe auch mehrere Orte in
der Oberpfalz ergriffen, und immerhin hätte die Sache für
die Stadt eine schlimme Wendung nehmen können, wenn die
Bauern vor Würzburg Sieger geblieben wären. Klug und mit
weiser Mäßigung benahm sich der Rath in jener gefährlichen
Zeit; ja es könnte scheinen, als ob die Klugheit mit dem Ge—
fühle des Rechts zuweilen in Conflikt gekommen wäre, anders
aber sieht sich die Gefahr von einem sichern Standpunkte
an, als wenn man mitten in den Wellen sie bekämpfen
muß. Genug, daß großes Unheil abgewendet worden ist,
und als die Gefahr vorübergegangen war, zeigte sich der
Rath nicht als ein unerbittlicher Rächer, sondern nur. als
strenger und gerechter Richter; er schützte auch seine Unter—
thanen, nachdem sie zu ihren Pflichten zurückgehrt waren,
gegen die grausamen Uebergriffe der Gewalthaber, und er—
mahnte überall zur Milde, freilich in den meisten Fällen
leider vergebens.
Gleich zu Anfang der Jahres 1525 war der Sturm los⸗
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