Volltext: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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führten Neuerungen heftigen Widerstand entgegensetzten. So 
hatte der Predigermönch Wunderlin in der Beichte gegen 
einige Frauen geäußert, der Rath bekenne sich zur luthe— 
rischen Lehre, darum würde man ihn schon noch zum Rath— 
haus hinabwerfen. Ihm wurde bedeutet, binnen drei Ta— 
gen die Stadt zu verlassen, da seine Aeußerung bekannt 
zeworden sei, und später seine Sicherheit gefährdet sein 
könnte. Um nun ähnlichen zu nichts führenden Streitigkeiten 
vorzubeugen, und möglicherweise eine Verständigung herbei— 
zuführen, beschloß der Rath ein Religionsgespräch zu veran— 
stalten, in welchem beide Parteien ihre Ansichten und Mein— 
ungen gegenseitig austauschen sollten. Hiezu wurde als Ort 
der Rathhaussaal, und als Tag Freitag der 3. März 1525 
festgesetzt. Die Glieder jener drei Mönchsorden verweigerten 
zuerst, sich in eine Disputation einzulassen; nachdem aber 
der Rath versichert; daß es auf keine Disputation, sondern 
blos auf ein christliches Gespräch zu einer Vereinigung der 
Parteien abgesehen sei, und daß er in seinem Vorhaben 
fortschreiten würde, ob sie kämen oder nicht, und die Unge— 
horsamen strafen wolle, willigten auch sie endlich ein. 
Vorsitzende bei diesem Religionsgespräche waren: Friedrich 
Pistorius, Abt zu St. Aegidien; Dr. Georg Peßler, Probst 
bei St. Sebald; Dr. Hector Pömer, Probst bei St.Lorenzen; 
Dr. Johann Poliander, Dom-Prediger zu Würzburg. Letz— 
teren hatte der Rath besonders zu dieser Angelegenheit ver— 
schrieben. Von Seite des Raths war verordnet: Christoph 
Scheurl, um den Vortrag zu halten, und die Fragen an die 
Prediger zu stellen; Lazarus Spengler, Rathsschreiber, als 
Syndikus und Lektor. 
Die Redner auf der evangelischen Seite waren: Domi— 
nicus Sleupner, Prediger bei St. Sebald; — Andreas 
Osiander, Prediger bei St. Lorenzen; — Thomas Venato— 
rius (Jäger) Prediger im neuen Spital; — Wolfgang Vol— 
precht, Prior der Augustiner; — Sebastian Führnschild,
	        
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