Volltext: Erinnerungsblätter zum 60jährigen Bestehen des Schullehrer-Seminars Altdorf

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Jahren ward ihm die Stelle eines K. Kreisscholarchen übertragen. Als 
solcher ward er 1856 von der K. Regierung als Prüfungskommissär 
an das Schullehrerseminar Altdorf abgeordnet. Verfasser hält die 
Erinnerung fest, wie Götz damals seiner Freude darüber Ausdruck 
gab, nach langer Zeit wieder einmal einen Blick in die Anstalt werfen 
zu können, an welcher er ehedem selbst sechs glückliche Lehrerjahre 
verbracht hatte. Unser Singen brachte ihm das Gefühl jener Zeit 
zurück. Ende 1856 ward Götz Pfarrer im benachbarten Oberferrieden, 
wo er bis 1877, also 21 Jahre, sich eines ruhigen und glücklichen 
Lebens und Wirkens erfreute. Er starb am 1. Dez. 1877 im Alter 
von 85 Jahren!). 
Der ehrwürdige Greis, der sich bis in sein hohes Alter eine große 
geistige Frische bewahrte, war ein Mann von reicher Lebenserfahrung, 
bon tiefem Wissen und durchaus liberalen Anschauungen. Sein Sinn 
für alles Hohe und Edle, seine Liebenswürdigkeit und Leutseligkeit 
erwarben ihm die Hochachtung und Wertschätzung, die Liebe und Ver— 
ehrung aller, die ihm näher traten. Ein Sohn des Verewigten, der 
seine ersten Kinderjahre im Seminar zu Altdorf verlebte, Herr K. Re— 
gierungsrat J. Götz, ist zur Zeit der allerorts hochverehrte Leiter 
des mittelfränkischen Volksschulwesens, in welcher Eigenschaft derselbe 
auch mit dem Referate über das Seminar Altdorf betraut ist. 
2) Johann Leonhard Ebensperger, 
geb. 1805, 5 1861. 
Ebensperger, ein von allen seinen Schülern hochverehrter und 
geliebter Lehrer des Seminars, wurde am 17. Februar 1805 in 
Weiden geboren, woselbst er auch die deutschen Schulen und später 
die lateinische Schule besuchte. Er machte in derselben so gute Fort— 
schritte, besonders im Zeichnen, daß er im Jahre 1822 als Schüler 
in die Studienanstalt zu Feuchtwangen eintreten und dortselbst zugleich 
eine Zeichenschule gründen konnte, die der Jüngling mit viel Geschick 
und Eifer leitete. Auch an der dortigen Elementarschule leistete er 
treue Beihilfe. Im Jahre 1824 trat Ebensperger in das neuer— 
richtete Schullehrerseminar dahier, um sich für den Beruf, dem er 
mit ganzer, voller Liebe seines Herzens ergeben war, noch weiter 
auszubilden. Nachdem er die Austrittsprüfung mit sehr gutem Er— 
1) Vorstehende Angaben verdanke ich zumeist Herrn Lehrer und Kantor 
Töpfer in Oberferrieden.
	        
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